Zu den angenehmsten Seiten des Rentnerdaseins gehört der Kontakt zu den Enkeln. Während der Stunden auf Spielplätzen gibt es da Gelegenheit, Gesprächen der Mütter und Väter über den stressigen Alltag zu lauschen – falls sie nicht unablässig und stumm ihr mobiles Endgerät kontrollieren. Wenn es nicht Whatsapp ist, dann wird der digitale Gerätepark in den eigenen vier Wänden ferngesteuert. Hat die Espressomaschine noch genügend Bohnen und heißes Wasser für den ersehnten Nachmittags-Push-Up? Findet Robo nach seinem per App erteilten Staubsaugauftrag auch den Weg zurück in die Andockstation? Familienverwaltung nennt sich der Service des intelligenten Dienstleisters per Smart-Home-App. Der Besuch beim digitalaffinen Sohn führte vor der Übergabe des zu hütenden Vierjährigen zu einem regen Austausch von Hinweisen, Anleitungen und diversen Fernbedienungen. Schon zum Abendessen das erste Waterloo für den kochenden Großvater. Der vollautomatisierte Herd versagte, begleitet von schrillen Pieptönen, den Dienst. Ein Videocall per Handy (peinlich, weil schon nach wenigen Stunden elterlicher Abwesenheit) schaffte dieses Problem aus der Welt. Zahlreiche Beinahe-Katastrophen, die folgten, wurden dann vom schlauen Vierjährigen vor Ort verhindert, ohne dass die Eltern vom Hotel auf Mallorca erneut aus zugeschaltet werden mussten. Man merke: Smartes Familienleben kann für analoge Großeltern ganz schön herausfordernd sein.
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