Energieversorger besteht nur noch auf dem Papier

Die Energieversorgung Titisee-Neustadt (EVTN) existiert seit Jahresbeginn nur noch als Hülle. Was ist aus den Mitarbeitern geworden? Und was steht zur Abwicklung des Unternehmens noch an?  

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Die EVTN existiert nur noch auf dem Pa...unt bemalten Stromhäusle gibt es noch.  | Foto: Tanja Bury
Die EVTN existiert nur noch auf dem Papier, die bunt bemalten Stromhäusle gibt es noch. Foto: Tanja Bury

"Die Arbeitsplätze sind gesichert", sagte EVTN-Geschäftsführer Stefan Röbert in der Sitzung des Gemeinderats. Er hatte diesen Posten Anfang 2024 übernommen und wird ihn innehaben, bis der Energieversorger endgültig abgewickelt ist. "Ich bin der noch einzige Mitarbeiter." Der Großteil der EVTN-Angestellten habe zur Badenova-Netze GmbH gewechselt. Sie hat die Geschäftsanteile der Stadt Titisee-Neustadt, der Elektrizitätswerken Schönau (EWS) und der Vita Bürger Energie eG übernommen und betreibt seit diesem Jahr das Stromnetz (die BZ berichtete). Sie sei damit, so Röbert, der Ansprechpartner für alle Fragen zum Strombetrieb. Ein Mitarbeiter sei zur EWS gegangen, die sich um das Wärmenetz kümmere, und eine Mitarbeiterin arbeite nun bei der Stadt Titisee-Neustadt.

Die EVTN werde noch so lange bestehen, bis der Jahresabschluss 2024 unter Dach und Fach ist. "Erst dann kann die Löschung aus dem Handelsregister erfolgen", erklärte Röbert. Das soll, hatte es in der Erklärung zum Aus der EVTN geheißen, bis spätestens 31. August 2025 der Fall sein.

Für den Jahresabschluss 2023, mit welchem sich der Gemeinderat jetzt zu befassen hatte, konnte der Geschäftsführer positive Zahlen vermelden. "Allerdings kommen diese nicht aus dem Kerngeschäft, sondern sind aus zwei Sondereffekten entstanden", sagte Röbert. So habe die EVTN Strom eingekauft, jedoch Kunden verloren. Den daraus entstandenen Stromüberschuss habe man gut verkaufen können. Weiter habe es Zahlungen des Zweckverbands Breitbandausbau Breisgau-Hochschwarzwald für das Verlegen von Glasfaserrohren beim Bau des Wärmenetzes gegeben. Der Jahresüberschuss von knapp 56.500 Euro werde mit dem Verlustvortrag verrechnet. Der EVTN-Aufsichtsrat hatte den Jahresabschluss bereits unter Vorhalt der Entscheidung im Gemeinderat gebilligt.

Im Oktober hatte die Stadt das Aus für die EVTN verkündet. Der Grund: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zur erfolgreichen Fortführung des Unternehmens seien nicht mehr gegeben.

Schlagworte: Stefan Röbert
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