Unverhüllt

Der Freiburger Münsterturm wird nach zwölf Jahren bald ohne Gerüst sein

Nach zwölf Jahren Bauzeit enden die Arbeiten am Freiburger Münsterturm am 30. Mai. Ende August wird der Turm wieder in all seiner Schönheit zu sehen sein – ohne Gerüst.  

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Die Zeiten des Turmgerüsts nähern sich dem Ende. Foto: Ingo Schneider
Die Münsterbauhütte wird am 30. Mai die Sanierung des Turmhelms abschließen. Seit 2006 arbeiten Steinmetze und Restaurateure intensiv am Freiburger Wahrzeichen. Rund zwölf Millionen Euro kostete das komplexe Projekt. Ende August soll der Turm nach dem Rückbau des Gerüstes wieder in all seiner Schönheit zu sehen sein. Der Münsterbauverein will mit einer Aktionswoche neue Unterstützer für das Münster werben. Auch Prominente engagieren sich.

Oben auf der Münsterturm-Baustelle läuft der Endspurt. Die Sanierung der 40 Meter hohen Turmpyramide mit dem berühmten Maßwerk steht vor dem Abschluss. 2006 hat die Münsterbauhütte mit den Arbeiten beginnen. "Wir dachten damals, dass wir nur fünf Jahre brauchen", erinnert sich Münsterbaumeisterin Yvonne Faller. Die Schäden waren größer und die Arbeiten viel aufwändiger und schwieriger als erwartet. Wenn die Arbeiten dann Ende Mai abgeschlossen sind, beginnt der Abbau der Baustelle und der Rückbau des Gerüsts. Dafür muss im Laufe des Sommers dann auch der Münsterplatz teilweise gesperrt werden. Danach gibt es wieder freie Sicht auf das Wahrzeichen der Stadt.

Aktionswoche zur Finanzierung

Der Münsterbauverein trommelt weiter, um den Erhalt des Münsters finanzieren zu können. Vom 5. Mai bis zum 12. Mai dauert die Aktionswoche "Freiburg zieht den Mantel an". Dabei stehen die Münsterpfleger im Mittelpunkt. Vom Jahr 1300 an gab es angesehene Bürger aus der Stadt, die sich am Münster, damals eine Pfarrkirche, um Projektsteuerung und Finanzen kümmerten. Sie trugen als Erkennungszeichen rote Mäntel.

Die Münsterpfleger des 21. Jahrhunderts sind Sponsoren, die mit einem Beitrag ab monatlich 10 Euro den Erhalt der Kathedrale unterstützen. Junge Unterstützer, die mit einem geringeren Obolus einsteigen, können "Münsterpflegerle" werden. 500 Frauen und Männer engagieren sich bereits als Münsterpfleger, berichtete Yvonne Faller im Pressegespräch am Donnerstag.

Berühmte "Münsterpfleger" engagieren sich für die Kathedrale

"Das Münster ist eine Bürgerkirche, die offen ist für alle Freiburgerinnen und Freiburger", sagte Martina Feierling-Rombach vom Vorstand des Münsterbauvereins. Bei der Münsterpfleger-Aktionswoche, die am übernächsten Samstag startet, hat der Verein viel prominente Unterstützung. Nils Petersen, der Stürmer des SC Freiburg, war in der Pressekonferenz als Pappkamerad mit rotem Trikot und rotem Münsterpfleger-Mantel dabei. Für die Aktion wirbt auch die Dragqueen Betty BBQ: "Für mich als katholisches Mädchen ist es eine Ehrensache mitzumachen", so Betty, die mit ihren Entertainment-Stadtführungen rund 5000 Gästen Freiburg und das Münster zeigt.

Als Münsterpfleger engagieren sich auch Skispringerlegende Sven Hannawald, Sängerin Bahar Kizil oder SC-Präsident Fritz Keller. 50 Geschäfte beteiligen sich ebenfalls an der Aktionswoche. Es gibt am Mega-Einkaufssamstag am 5. Mai eine Foto-Aktion an sechs Stellen in der Stadt. Auch ein Gewinnspiel gehört dazu.

Am zweiten Oktoberwochenende wird dann das Ende der Turmsanierung groß gefeiert, unter anderem mit einem Lichtspektakel. Bis dahin sollen auch die Arbeiten an Glockenstuhl und Türmerstube beendet sein.

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