Eintauchen und Anfassen
GAMESCOM I: Auf der Messe dreht sich viel um virtuelle Realität und kleine Plastikfiguren, die Kinderzimmer im Sturm erobern.
Till Simon Nagel (dpa)
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Die Zukunft ist da – und man gelangt zu ihr durch das Aufsetzen einer Brille mit zwei optischen Linsen und kleinen Bildschirmen vor den Augen. Virtuelle Realität (VR) ist eines der großen Themen der Computerspielemesse Gamescom (noch bis 9. August). Viele Spiele der Zukunft – so viel ist klar – werden sich nicht mehr damit begnügen, über einen flachen Bildschirm ein Fenster in fantastische Welten zu sein. Nein, die Zukunft heißt "Immersion" – das vollständige Eintauchen in die Spielwelt.
Doch Immersion funktioniert auch auf andere Art. Etwa beim englischen Hersteller X-Rocker, der Sessel für Computerspiele und Filmfans baut. Hier stecken Vibrationsmotoren und Surround-Lautsprecher in Sitzfläche und Lehne. Rauscht der Wagen beim Autorennspiel in die Leitplanke, gibt es spürbare Stöße in den Rücken und Raumklang um die Ohren. Man stelle sich das in Verbindung mit einer VR-Brille vor. Diese Brillen mit kleinen Bildschirmen sind in diesem Jahr die Stars der Messe. Der Andrang an den Ständen ist groß, viele Besucher wollen ausprobieren, was als der nächste große Gaming-Trend gehandelt wird.
Aber auch abseits von VR gibt es viel zu entdecken. Zwar sind wirklich spektakuläre Neuankündigungen in diesem Jahr rar. Viele große Titel wurden bereits vor einigen Wochen zur Fachmesse E3 in Los Angeles vorgestellt. Doch in Köln gibt es neue Details zu sehen, frische Spielszenen und vor allem die Möglichkeit, die Spiele von morgen schon Monate vor allen anderen auszuprobieren. Das sorgt für Andrang und lange Schlangen an den Ständen. Für ein Probespiel von Ubisofts "Assassin’s Creed Syndicate" steht man eine Stunde an, für die Aufbausimulation "Anno 2205" mindestens 30 Minuten.
Die Messe ist auch ein wichtiger Treffpunkt für Gamer aus Deutschland und dem nahen Ausland. Besonders beliebt sind die großen Anspielstationen, an denen neue Multiplayerspiele direkt vor Ort gegen andere Spieler getestet werden können – etwa bei Blizzard, wo die neuesten Fortsetzungen zu "World of Warcraft" oder "Starcraft II" anspielbar sind. Auch das jüngst erschienene "Heroes of the Storm" lockt Besucher an die Bildschirme, genau wie das neue "Guitar Hero", das im Oktober erscheinen soll.
Wieder im Kommen sind filmische Elemente. Sowohl der für 2016 angekündigte Xbox-Titel "Quantum Break" als auch das für November terminierte "Need for Speed" werden mit aufwendigen Videosequenzen mit echten Schauspielern auf die Bildschirme kommen. Der Indie-Titel "Her Story" von Entwickler Sam Barlow besteht sogar fast nur aus Videosequenzen mit Schauspielerin Viva Seifert.
Die unabhängigen Entwickler haben nach einer guten Gamescom 2014 heuer noch größeres Gewicht. Auf 500 Quadratmetern lockt die Indie Arena in Halle 10.1 mit innovativen Produktionen, die ohne großen Publisher im Rücken auf den Markt wollen. Der digitale Vertrieb über Downloadplattformen macht es möglich.
Darüber hinaus entdecken aber auch die klassischen Publisher weitere Wege, ihre Spiele um neue Funktionen zu erweitern – und Eltern von spielebegeisterten Kindern in den Wahnsinn zu treiben. Nach den Skylanders-Minifiguren und Nintendos Amiibos setzt nun auch Disney mit Infinity 3.0 auf niedliche kleine Spielfiguren. Sie werden auf ein angeschlossenes Tablet gestellt, über eingebaute Chips erkennt das Spiel, welche Figur gerade aktiv ist. Fortschritte werden für jede Figur abgespeichert. Von Mickey und Mini bis hin zum kompletten Aufgebot der Star Wars-Reihe sind ab August zahlreiche Figuren und Spielwelten für Playstation, Xbox und Wii U verfügbar.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ