Berlin
Corona-Schnelltests soll es bald überall geben – kostenlos
Nachdem Kommunen wie die Stadt Tübingen schon länger kostenlose Corona-Schnelltests anbieten, soll dies bald auch bundesweit möglich sein: Am 1. März geht’s los, sagt Jens Spahn.
Christopher Ziedler & AFP
Di, 16. Feb 2021, 19:55 Uhr
Deutschland
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Die Abgabe kostenloser Schnelltests wird das Corona-Kabinett der Bundesregierung in seiner Sitzung an diesem Mittwoch beschließen. Begründet wird dies damit, dass inzwischen Qualitätskontrollen etwa des Robert-Koch-Instituts vorliegen, das Angebot inzwischen die Nachfrage übersteigt und "rechtzeitig zur schrittweisen Aufhebung der Kontaktbeschränkungen" solche Tests vermehrt auch außerhalb von Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Einsatz kommen sollen.
Durchführen können diese Tests Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Laborangestellte oder Mitarbeiter in den Testzentren der Kassenärztlichen Vereinigungen. Sie werden mit je neun Euro für den Test selbst sowie weiteren neun Euro für die Durchführung aus dem Bundeshaushalt vergütet. "Ein positives Schnelltest-Ergebnis", heißt es im Entwurf mit Blick auf den Unsicherheitsfaktor bei den Resultaten, "soll mit einem PCR-Test bestätigt werden". Das ist der bisherige Standardtest.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz gab zu bedenken, schon für tägliche Schnelltests in Heimen fehle vielerorts Personal. "Wie das für zig Millionen Menschen flächendeckend gehen soll, ist vollkommen schleierhaft."
CDU-Chef Armin Laschet hat wechselnde Inzidenzwerte als Messlatte für Lockerungen kritisiert und damit eine Debatte ausgelöst. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans warf Laschet vor, er torpediere Grenzwerte, die er selbst zusammen mit den anderen Ministerpräsidenten und der Kanzlerin beschlossen habe.
Laschet hatte am Montag am Rande einer Veranstaltung des baden-württembergischen CDU-Wirtschaftsrats gesagt: "Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet." Zuvor hatten die Länderchefs einen Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen – wir er auch im Infektionsschutzgesetz Anwendung findet – zur Messlatte für Lockerungen gemacht.
Dazu stehe er, sagte Laschet am Dienstag. Am Montag hatte er auch gesagt, es sei populär, "alles zu verbieten, streng zu sein, die Bürger zu behandeln wie unmündige Kinder".