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Einmal im Rampenlicht

Kinder dürfen beim Musical "Evita" mitmachen, doch zuerst mussten sie vorsingen und vortanzen.  

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Einmal im Rampenlicht stehen und den Beifall von Hunderten von Menschen entgegennehmen: Irgendwann träumt wohl jedes Kind diesen Traum vom großen Ruhm als Star. Die neunjährige Anna und ihre Freundin Eileen aus Wyhlen jedenfalls wollen Popstars werden. Dafür treffen sie sich regelmäßig in einem Keller und tanzen - am liebsten HipHop zu Musik von Pink oder Bro'Sis - und außerdem singen sie im Schulchor der Lindenschule mit.

Ihrem Traum kamen die Freundinnen für ein paar Stunden näher, als sie mit 180 anderen Kindern im Musical-Theater Basel bei einem Casting für Kinderdarsteller im Musical "Evita" mitmachten. Bei einem Casting müssen Schauspieler, Tänzer oder Sänger vor einer strengen Jury zeigen, was sie können. So ein Casting kann sich über mehrere Tage hinziehen. Am Ende bekommen nur die Besten eine Rolle - hier: einen Auftritt in dem berühmten Musical.

"Puh", sagte Anna, als sie mit einer Startnummer versehen neben Eileen auf der riesigen leeren Bühne stand und in die roten Stuhlreihen blickte, auf denen an diesem Tag Eltern und Geschwister saßen. So groß hatte sie sich das Theater nicht vorgestellt. Vanessa aus Inzlingen erging es nicht anders. Zunächst versteckte sich die Neunjährige sogar ein wenig hinter den anderen Kindern. Es brauchte nämlich eine gehörige Portion Mut, sich hier vor so vielen Leuten zu zeigen. Und das auch gleich zu Beginn mit der Hauptperson des Musicals, mit Evita - gespielt von Caren.

Bloß nicht allein singen

"Hoffentlich müssen wir nicht alleine singen", wünschte sich Anna während der ersten Runde des Castings. Michael und Conny von der Produktionsfirma suchten die Kinder aus, die von der Größe und vom Aussehen her in das Musical passen. Eileen hatte Pech und wurde in den Zuschauerraum zurückgeschickt, ohne dass sie einen Ton gesungen oder einen Schritt getanzt hatte. Anna und Vanessa freuten sich dagegen über das begehrte rosa Kärtchen, das sie zu Kandidatinnen für die zweite Runde machte. Sie schrieben ihren Namen darauf, und dann ging's ins Scheinwerferlicht. Dort mussten sie dann doch singen, jede allein für sich ins Mikrofon und jede das Lied "Happy Birthday". Hundertmal erklang die Melodie.

Michael und Evita-Darstellerin Caren hörten ganz genau hin, wo sich ein falscher Ton einschlich. "Es war schrecklich", fand Anna, als sie mit ihren Konkurrentinnen auf das Ergebnis wartete. Wie lang das dauerte! Vanessa hatte aber bald Grund zum Strahlen, denn im Gegensatz zu Anna gehörte sie zu den 50 Glücklichen, die in die letzte Runde kamen, in der mit Caren eine Tanzschrittfolge einstudiert wurde.

"Floating on air", forderte Michael die Kinder auf. Das heißt in etwa "Bewegt euch, als ob ihr auf Luft lauft". Schnell konnte Vanessa die Schritte auswendig. Richtig elegant sah sie aus, als sie über die Bühne schritt. "Ihr seid so großartig", lobte Produzent Wolfgang, der inzwischen dazugekommen war. Aber am Ende musste doch eine harte Entscheidung fallen: Nur vier Jungen und vier Mädchen durften in "Evita" auftreten. Vanessa war nicht dabei. Enttäuscht war sie trotzdem nicht: "Es war toll, dabei zu sein und das erste Mal echte Theaterluft zu schnuppern."

Barbara Ruda

Ressort: Zisch

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