"Eine Mischung aus Schwarzwald und Straße"
FUDDER-INTERVIEW mit Florian Tröger aus Freiburg, der in seinen Zeichnungen ein modernes Bild der Region abbilden will.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
![Florian Tröger zeigt eines seiner Werke. | Foto: DAvid Zastrow Florian Tröger zeigt eines seiner Werke. | Foto: DAvid Zastrow](https://ais.badische-zeitung.de/piece/06/f4/4c/32/116673586-w-640.jpg)
Er nennt sich selbst "Straßenjunge aus Haslach" – und ist ein sensationelles Zeichentalent: der Grafiker Florian Tröger. David Zastrow sprach mit ihm über seine "Schwarzwald-Ghetto"-Kunst, seine Inspirationsquellen und sein Verhältnis zur etablierten Kunst-Szene.
Tröger: Meine Werke haben einen starken Bezug zur Heimat, zu Freiburg und zum wunderbaren Schwarzwald. Neben den eher bodenständigen Heimat-Motiven haben die Bilder auch eine moderne Seite – erzielt mit modernen Mitteln.
Das häufigste Thema ist sicherlich die Schwarzwald-Marie im Birgit-Style, meist eine schwerbewaffnete und tätowierte Frau mit Bollenhut. Auch andere Elemente wie die Kuckucksuhr und regionale Tiere wie der Fuchs, die Eule und der Rabe tauchen auf.
Die Details sind mir sehr wichtig. Selbst in den Tattoos, die die Arme der Schwarzwald-Marie zieren, findet sich das Thema des Bildes wieder. Alle meine Zeichnungen sind mit Bleistift angefertigt, zum Teil verwende ich auch Buntstifte.
Fudder: Was willst Du mit Deiner Kunst ausdrücken?
Tröger: Ich möchte eine Mischung aus Schwarzwald und Straße erzeugen. Der Schwarzwald steht für meine Heimat und die Straße für meine Person. Ich bin ein Junge von der Straße. Es zeigt, was ich mag, womit ich aufgewachsen bin. Damit meine ich nicht das Spazierengehen im Wald, sondern mit Kollegen draußen rumhängen. Den Schwarzwald mit der Straße zu verbinden finde, ich modern und es trifft den Zeitgeist.
Ein Fan hat meine Kunst mal als "Schwarzwald-Ghetto" bezeichnet. Ich möchte mich von dem Galerie-Gehabe abgrenzen. Dort stehen sie dann mit einem Sektchen und machen ihr dickes Geschäft mit Tausenden von Euro. Ich will meine Kunst für die breite Masse anbieten, zu fairen Preisen. Es soll Kunst sein, die fresh ist. Ich möchte, dass die Bilder publik werden, und dass möglichst viele Leute sich darüber freuen und was davon haben.
Fudder: Was inspiriert dich bei deinen Zeichnungen?
Tröger: Mich inspiriert die Kunst von anderen jungen Künstlern, die modernes Zeug machen und frischen Wind in die Szene bringen. Ich hab zwar Kunstgeschichte gelernt, aber das interessiert mich alles eigentlich nicht.
Außerdem werde ich von den Fahrten in den Schwarzwald inspiriert, wenn ich zu meiner Freundin nach Neustadt fahren. Dann sehe ich wirklich Sachen, die ich beeindruckend finde, wie traditionelle Häuser, die mich auf Ideen bringen. Natürlich auch die Natur, den ganzen Schwarzwald hoch. Was wir vor der Haustüre haben ist wirklich beneidenswert.