"Ein wenig Nervosität gehört auch dazu"

ZISCH-INTERVIEW II mit Profi-Mountainbiker Simon Stiebjahn über sein bestes Rennen, Doping und Südafrika.  

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Stiebjahn erklärt Besonderheiten seines Mountainbikes. Foto: Lynn Sigel

Vor den Herbstferien schickten wir, die Zisch-Reporter der Klasse 4 der GWRS Hebelschule Neustadt, dem Neustädter Profi-Mountainbiker Simon Stiebjahn eine Einladung. Am 6. November 2018 war es soweit. Stiebjahn besuchte uns Viertklässler in der Hebelschule in Titisee-Neustadt. Wir waren bei unserem ersten Interview ganz schön aufgeregt. Jeder hatte eine spannende Frage vorbereitet. Hier sind einige davon.

Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Mountainbiker zu werden?
Stiebjahn: Es war eigentlich Zufall. Zuerst begann ich mit Fußball, danach folgte Langlauf, bevor ich mit dem Radfahren, erst auf dem Rennrad, anfing. 2003 kam das Mountainbike und das wurde zu meinem Sport.
Zisch: Ist Mountainbiker ein Beruf und kann man davon leben?
Stiebjahn: Wenn man gut ist, kann man davon leben. In meiner Freizeit studiere ich noch.
Zisch: In welchen Ländern waren Sie schon überall?
Stiebjahn: In Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz, Österreich, Estland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Belgien, Tschechien, Griechenland, der Türkei, in Kanada, den USA, Südafrika und Australien – hauptsächlich jedoch in Europa.
Zisch: Wann war Ihr erster Sieg?
Stiebjahn: 2004, als ich 14 Jahre alt war. Das war ein schönes Gefühl.
Zisch: Was war Ihr schönstes oder bestes Rennen?
Stiebjahn: Das beste Rennen war 2012, als ich Europameister wurde. Bei den schönsten Rennen denke ich an Südafrika. Die Landschaft ist schön und ich habe dort auch während der Rennen Giraffen gesehen.
Zisch: Waren Sie schon einmal Letzter?
Stiebjahn: Bis jetzt noch nicht, doch man muss auch verlieren können.
Zisch: Haben Sie vor dem Rennen Angst?
Stiebjahn: Angst habe ich nicht, eher Respekt. Ein wenig Nervosität gehört auch dazu. Wenn man daran glaubt, was man kann und erreichen will, dann schafft man vieles.
Zisch: Was war Ihre schlimmste Verletzung?
Stiebjahn: Bisher hatte ich keinen schlimmen Sturz.
Zisch: Wie oft trainieren Sie?
Stiebjahn: Ich trainiere an sechs Tagen ein bis zwei Mal am Tag. Ich jogge oft, bin im Kraftraum, fahre Inliner...
Zisch: Können Sie uns bitte erklären, was Doping ist?
Stiebjahn: Das ist ein heikles Thema. Doping ist, wenn man Medikamente nimmt, die die Leistung fördern. (Simon bestätigt den Begriff "Betrug" eines Schülers.) Dopingtests gibt es nach den Rennen. Ich muss auch damit rechnen, dass jemand unangemeldet zu mir nach Hause kommt und einen Test macht.


Der Besuch

Das hat uns am meisten

beeindruckt:

» Simon Stiebjahn schenkte jedem von uns eine Autogrammkarte mit unserem Namen und seiner Unterschrift.
Er zeigte und erklärte uns die Besonderheiten seines Mountainbikes: Es hat
wenig Gewicht, nur neun Kilogramm, Latexmilch in den Reifen, Werkzeuge in den Griffen...
» Auf das Klassenfoto, das wir mit ihm gemacht haben, sind wir stolz.
Super, ein deutscher Meister und sogar Europameister wohnt bei uns in Titisee- Neustadt.
» Mit Simon Stiebjahn führten wir unser erstes Interview.
Es war cool, seine Lieblingsmedaillen und sein Trikot in der Hand zu halten.

Das hat uns überrascht (und auch ein bisschen enttäuscht):
Ein Mountainbiker macht mit seinem Rad keine Tricks.
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