Ein Volkstrauertag im Zeichen Max Josef Metzgers
Der Volkstrauertag in Schopfheim hatte in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Fast zeitgleich wurde am Sonntag der von den Nazis ermordete Priester Max Josef Metzger in Freiburg seliggesprochen.
Berfin Karagözlü
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Es ist 11.15 Uhr, als die Stadtmusik Schopfheim unter Leitung von Dirigent Joachim Wendland den Trauertag mit dem Stück "Festlicher Choral" einleitet. Kurz darauf hält Bürgermeister Dirk Harscher die Gedenkansprache. In seiner Rede betont Harscher die Notwendigkeit des Volkstrauertags, besonders im Hinblick auf die aktuelle weltpolitische Lage: "Nur wer sich an die Vergangenheit erinnert und darüber nachdenkt, kann aus ihr lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten", sagt Dirk Harscher.
Bürgermeister Harscher gedachte am Sonntag auch dem gebürtigen Schopfheimer Priester Max Josef Metzger: Er sei ein mutiger Kämpfer für Gerechtigkeit, Frieden und Verständigung gewesen. "Sein Einsatz für die Menschenrechte und sein unerschütterlicher Glaube an eine bessere Welt machten ihn zu einem Vorbild für uns alle", sagte Harscher über den von den Nazis aufgrund seiner pazifistischen Aktivitäten ermordeten Märtyrerpriester. Zur selben Zeit fand im Freiburger Münster die Seligsprechung Metzgers statt.
Nach der Rede spielte die Stadtmusik Schopfheim das Stück "Seliger Max Josef Metzger" aus der Freiburger Bezirkskantoren AG (2024), dessen Melodie von Metzger selbst stammt. Bei der diesjährigen Feier zum Volkstrauertag hielten auch zwei Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums, Jerry Kunst und Maximilian Saltz, eine Rede. Sie lasen aus acht Briefen von Soldaten aus dem Weltkrieg vor, die "Ängste, Sorgen, aber auch Sehnsüchte und Hoffnungen" der Männer während ihrer Zeit an der Front wiedergaben, so Jerry Kunst. Die Soldaten fanden Kraft, die grausame Zeit zu überstehen, in der Religion sowie in Erinnerungen an ihre Heimat, an ihre Geliebten, an Familie und Freunde.
Ein Beispiel ist der Brief von Hans Ven, in dem es unter anderem heißt: "Wir teilen nicht nur unsere Rationen, sondern auch unsere Geschichten. Otto erzählte mir gestern von einem alten Familienfest, und für einen Moment schien es, als wären wir wieder zuhause."
Abschließend erfolgte die Kranzniederlegung, die von der Stadtmusik mit dem Stück "Ich hatt’ einen Kameraden" begleitet wurde. Anschließend setzte sich die Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Fahrnau fort.
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