Terrorverdacht im Elsass

Ein Toter und fünf Verletzte nach Messerangriff auf Marktplatz in Mulhouse

Ein Mann greift am Samstag in Mulhouse im Elsass mehrere Polizisten an. Ein Passant schreitet ein und wird dabei getötet. Frankreichs Staatspräsident Macron Spricht von einer islamistischen Terrortat.  

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Tödlicher Messerangriff in Mulhouse im Elsass: Eine Polizistin sammelt Beweise am Tatort, an dem ein Mann mehrere Menschen angegriffen und eine Person tödlich verletzt hat. Foto: Sebastien Bozon (dpa)
Nach einem Angriff im elsässischen Mulhouse mit einem Toten und mehreren Verletzten hat die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das teilte die Behörde mit. Der Täter habe mehrere Polizisten angegriffen und dabei "Allahu Akbar" (etwa "Gott ist am größten" auf Arabisch) gerufen.

Ein Passant, der einschritt, wurde von dem Mann ebenfalls angegriffen. Er starb. Drei Polizisten wurden bei dem Angriff am Samstagnachmittag verletzt. Nach Angaben der französischen Zeitung Dernières Nouvelles d’Alsace gab es insgesamt fünf Verletzte bei dem Angriff.

Angreifer war in Terrorismuskartei gelistet

Die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Tötung und versuchter Tötung mit Terrorbezug. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und befindet sich in Polizeigewahrsam. Weitere Informationen zu ihm nannten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht.

Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete später unter Verweis auf einen Staatsanwalt, dass der Mann in einer Kartei zur Terrorismusprävention gelistet sei. Der Mann ist laut Innenministerium ein 37-jähriger, ausreisepflichtiger Algerier. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau wollte sich noch am Abend nach Mulhouse begeben.

Staatschef Macron sagte in einem Videostatement: "Es gibt angesichts der Äußerung des Terroristen also keinen Zweifel an einer islamistischen Terrortat." Der Familie des Opfers spreche er sein Beileid aus. Zugleich sagte Macron, er und die Regierung seien entschlossen, weiterhin darauf hinzuarbeiten, den Terrorismus in Frankreich auszuradieren.

Innenminister Retailleau kündigte konkret an, Rechtsänderungen prüfen zu wollen. Der mutmaßliche Täter sei wegen Terrorverherrlichung verurteilt worden und habe psychische Probleme gehabt. Er sei irregulär in Frankreich gewesen – aber in Freiheit. "Der islamistische Terrorismus hat zugeschlagen", sagte Retailleau im Sender TF1. "Und ich füge hinzu, dass ein weiteres Mal die Migrations-Unordnung Ursache dieses Terroraktes ist." Retailleau sprach sich dafür aus, verurteilte und "sehr gefährliche" Menschen, die nicht aus dem Land gebracht werden könnten, in Abschiebehaft zu bringen.

Michèle Lutz, Bürgermeisterin von Mulhouse, schrieb auf Facebook: "Der Horror hat unsere Stadt ergriffen." Den Opfern und ihren Angehörigen sprach sie ihr Mitgefühl aus.

Von der Polizei hatte es zunächst geheißen, ein Mann habe bei einem Markt mehrere Menschen angegriffen und eine Person getötet – vermutlich mit einem Messer.
Immer wieder hatte es in Frankreich in den vergangenen Jahren terroristische Anschläge gegeben.
Schlagworte: Bruno Retailleau, Michèle Lutz
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