"Ein Schnurrewieb ist niemals böse"
ZISCH-INTERVIEW mit Berit Frey über die Staufener Fasnachtstraditionen.
Laura Kölbel und Melina Willy, Klasse 4b, Thaddäus-Rinderle-Schule (Staufen)
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In Staufen wird die Fasnachtstradition noch immer gewahrt. Die Zisch-Reporterinnen Laura Kölbel und Melina Willy aus der Klasse 4b der Thaddäus-Rinderle-Schule in Staufen haben Berit Frey zu den Staufener Schnurrewieble darüber befragt.
Frey: Ein Schnurrewieble ist eine Figur in der Staufener Fasnet, die wie die Figur Mittwocher zur Fasnachtszunft Schelmenzunft Staufen gehört.
Zisch: Was bedeutet das Wort Schnurrewieb?
Frey: "Schnurre" bedeutet, dass man mit der Maske auf nette Arte die Meinung sagt, mit den Leuten redet und kleine Geschenke wie Bonbons verteilt, und "Wieb" kommt von "Weib", also Frau. Bei den Schnurrewiebern sind nur Frauen und Mädchen.
Zisch: Was braucht man, um ein Schnurrewieb zu sein?
Frey: Das Häs, das Kostüm, das besteht aus einem Samtjäckchen, einem schwarzen Rock, einer Schürze, einem Schulter- und Kopftuch. Die erwachsenen Schnurrewieber brauchen eine Holzmaske und alle Schnurrewieber haben einen Korb.
Zisch: Was macht ein Schnurrewieb an Fastnacht?
Frey: Schnurren, tanzen, singen, fröhlich sein. Ein Schnurrewieb ist niemals böse.
Zisch: Wie kamst du auf die Idee, ein Schnurrewieb zu sein?
Frey: Ich war früher in Staufen auf dem Faust-Gymnasium und damals fand ich die Schnurrewieber schon toll. Als wir dann nach Staufen gezogen sind und ich Kinder hatte, wollte ich auch eines sein.
Zisch: Seit wann bist du ein Schnurrewieb?
Frey: Gute Frage, ich glaube seit zirka neun Jahren.
Zisch: Wie bist du mit den anderen Schnurrewieble auf die Idee gekommen, den Schnurrewiebletreff zu machen?
Frey: Seit über zehn Jahren gibt es schon die Schelmenschule. Da dürfen natürlich auch Mädchen mitmachen, aber viele Mädchen wollen auch Schnurrewieb sein. Da haben wir uns überlegt, dass es schön wäre, wenn es auch was für die kleinen Schnurrewieber gäbe.
Zisch: Was macht man beim Schnurrewiebletreff?
Frey: Beim Schnurrewiebletreff üben wir einen Tanz für die Kinderfasnet. Außerdem lernen wir die Figuren der Staufener Fasnet kennen und was sie bedeuten und wir nehmen an den Umzügen der Fasnet teil.
Zisch: Wer darf zum Treff kommen?
Frey: Es dürfen Kinder ab Schulkindalter, also mit sechs oder sieben Jahren kommen. Am Anfang dachten wir, dass vielleicht auch ein paar kleine Mittwocher kommen, aber die meisten Jungs wollen lieber in die Schelmenschule.
Zisch: Seit wann gibt es den Treff?
Frey: Seit Herbst 2015, also seit sechseinhalb Jahren.
Zisch: Welche Veranstaltung an der Fasnet magst du am liebsten?
Frey: Ich finde die Schulbefreiung toll und natürlich das Kinderfest.
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