Account/Login

Tolle Ferien

Ein Rundgang durch die Hohkönigsburg

In der Burg treppauf und treppab jede Menge entdecken: lauschige Innenhöfe, Brunnen und Zisternen, Wehrgänge mit Pechnasen und Schießscharten.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Thront weit oben – die Hohkönigsburg. Foto: SEBASTIEN BOZON
Auf einer echten Ritterburg wohnen, mit Zugbrücke, Türmen und allen Schikanen? Tolle Sache! Das dachte sich sehr wahrscheinlich auch der deutsche Kaiser Wilhelm II., als er 1899 die Hohkönigsburg von der damals deutschen und heute elsässischen Stadt Sélestat geschenkt bekam.

Leider war die Stauferburg aus dem zwölften Jahrhundert da durch Kriege, Brände und Raubritter schon ziemlich kaputt. Macht nichts, so ein Kaiser ist schließlich ein Meister im Geldbeschaffen und so ließ Wilhelm II. die Burg von dem Berliner Architekten Bodo Ebhardt einfach wieder aufbauen. Zum Glück originalgetreu, denn so kann man heute noch sehen, wie die Ritter früher gelebt haben. Die Hohkönigsburg steht bei Orschwiller und damit zehn Kilometer westlich von Sélestat.

Wie schwierig es damals gewesen sein muss, die Burg wieder aufzubauen, wird schon bei der Anfahrt klar: In engen Schlangenlinien schraubt sich die Straße fast 800 Meter hinauf zur Kammburg, die auf einem Felsen thront. Klar, ist der Ausblick auf die Rheinebene gigantisch, aber der Weg hinauf zur Burg ist lang und steil. Das ist bestimmt keine Strecke, die man täglich zu Fuß oder auf dem Fahrrad nach oben schnaufen will.

Früher versorgten sich die Burgbewohner mit Gemüsegärten, Tieren und einem Markttag ja weitgehend selbst, die Speisekammer war groß und direkt in den Fels gegraben. Die große Herausforderung dieser Mega-Baustelle war, die vielen Baumaterialien und Maschinen auf den Berg zu befördern – und das durch den Wald bei Wind und Wetter. So wurde nicht nur die Lokomotive Hilda mit dreißig Pferden vom Bahnhof zur Burg geschleppt, sondern auch zwei Riesenkräne, Schienen und ein Wasser-Pumpwerk.

Zum Glück gab es zur Zeit von Wilhelm II. schon Strom. 200 Handwerker arbeiteten hier von 1900 bis 1908, Tonnen an Sandsteinen, Holz, Schutt und Gerüsten mussten transportiert werden. In einer archäologischen Werkstatt wurden dann Fundstücke und Überreste aus sechs Jahrhunderten gesammelt und wieder zusammen gepuzzelt.

In der Burg gibt es dazu eine spannende Foto-Ausstellung und viele Modelle zu sehen. Überhaupt kann man treppauf, treppab jede Menge entdecken: lauschige Innenhöfe, Brunnen und Zisternen, Wehrgänge mit Pechnasen und Schießscharten. Im Südflügel gibt es Zimmer mit enormen Kachelöfen und Kronleuchtern, ulkigen Baldachin-Betten oder geschnitzten Truhen. Und überall verstecken sich Tiere auf Wandgemälden, Wappen und Möbeln. Im Rittersaal sind Rüstungen, Hellebarden und Schwerter, die Decke des Kaisersaals ist mit Bildern bemalt, auf dem Bollwerk stehen Kanonen. Der Kinder- Audioguide erzählt dazu spannende Geschichten.

Weil die Hohkönigsburg so eine schöne Burg ist, wurde sie in Malaysia nachgebaut und findet sich auch als Illustrationen in Geschichten wie "Der Hobbit" oder "Herr der Ringe" wieder.

Ressort: Elsass

Dossier: Ferientipps für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 17. August 2019: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel