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Ein Keller für die Narren

Die "Walterschwierer Wurzelbäre" weihen am Sonntag ihr neues Domizil ein.  

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WALTERSWEIER. Die Narrenzunft der "Walterschwierer Wurzelbäre" schreibt ein neues Kapitel in ihrer Vereinsgeschichte - ihr Narrenkeller wird nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. 40 000 Mark und 3000 Arbeitsstunden hat die Zunft selbst erbracht, Materialkosten von weiteren 100 000 Mark und bauliche Beratung steuerte die Stadt Offenburg bei.

Was mit diesem Aufwand erreicht worden ist, kann sich sehen lassen: ein schmuckes Vereinsheim im Keller des Waltersweirer Rathauses. "Bereits 1746 hat es diesen Keller gegeben, oder besser gesagt, den Karzer, der jetzt als Toilette dient", erzählt Zunftmeister Konrad Gass. Er kann diese Jahreszahl belegen, bei den Bauarbeiten ist ein Stein mit einer eingeritzten Jahreszahl gefunden worden. Und die Haken ebenfalls, an denen früher Deliquenten festgebunden wurden. Der Stein ziert eine Vitrine im neuen Heim, die Haken sind entfernt.

Als Luftschutzbunker diente der Keller ebenfalls: "Mein Vater kann sich noch erinnern, dass er von der gegenüberliegenden Schule als Schulbub hierher geflüchtet ist, dann wurde Feuer angemacht, damit keiner erfror." Heute wird mit Gas geheizt, eine Fußbodenheizung schützt vor "Sohlenkälte", wie die Narren den Zustand vor einem zünftigen Umtrunk titulieren.Bis zum Herbst 1999 war der Keller mehr eine Rumpelkammer, wer von den Vereinen was zu verstauen hatte, fand Platz, die Ortsverwaltung nutzte ihn als Geräteschuppen. Diese Zeiten sind vorbei. Wenn Ortsvorsteher Hannes Heuberger jetzt unter sein Rathaus steigen will, muss er sich mit den Narren abstimmen - so wurde es vereinbart, und ein Narrenrat muss immer dabei sein. Das dürfte keine Probleme bereiten, denn der Ortsvorsteher hat sich vehement für die Renaissance des Raumes eingesetzt. Die Arbeit selbst haben die Narren aus eigener Kraft geleistet, 3000 Stunden sind festgehalten. "Von unseren 48 Aktiven haben 30 gearbeitet", erklärt Konrad Gass. Dass nur ein "kleiner" Unfall die Bauarbeiten trübte, betrachten die "Wurzelbäre" als gutes Omen, dass der in Hausschuhen betonierende Narr Wolfgang Kiefer schnell aus dem nachgebenden Erdreich befreit werden konnte, wird in die Vereinsgeschichte eingehen.

Zur Einweihungsfeier am kommenden Sonntag sind neben der örtlichen Prominenz auch die Vorstände der Gottswaldzünfte, der erste Vizepräsident des ONB (Ortenauer Narrenbund) und befreundete Narrenzünfte ihr Kommen zugesagt haben. Das Programm: Nach der Schlüsselübergabe durch Ortsvorsteher Hannes Heuberger um 10.30 Uhr wird der 35 Quadratmeter große Narrenkeller gesegnet, bevor der MGV Liederkranz und die "Rotmäntele" den Unterhaltungsreigen im Festzelt auf dem Schulhof eröffnen. Die "Bachbrägele" aus Montenegro haben sich angekündigt, die Guggemusik der Berghauptener "Knerbli", ein Ballett und ein Alleinunterhalter. Ein Kinderkarussell lädt die kleinen Gäste ein, im Festzelt wird bewirtet, Steaks und Würste gibt's zum Mittagessen, später wartet eine wohlgefüllte Kuchentheke.

Ressort: Zisch

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