Ein Jahrmarkt der Seltsamkeiten
Schülerinnen und Schüler der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule profitieren vom Theaterprojekt "Supermarkt der Träume".
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Tütensuppe steht auf dem Regal, ebenso Waschmittel, zahlreiche Packungen Nudeln, Reis, Nutella, Tee und Klopapier. Es gibt Milch, frisches Gemüse, Getränke und Kartoffelsalat. Ein üblicher Einkaufsladen wäre es, wenn es da nicht noch diese anderen Dinge gäbe, die es in normalen Supermärkten so nicht zu kaufen gibt: Wahrheit, Liebe, Weltfrieden, Freiheit, erfülltes Sexleben. Der Kunde kann sich über seine Zukunft hermachen, Ferien zu Sonderpreisen erwerben, schönes Wetter kaufen, oder auch, ganz toll, seinen Partner gegen einen Traum eintauschen.
"Supermarkt der Träume" vereint viele Elemente des Theaters. Es wird getanzt und gesungen, gelacht und geweint, Komödie und Tragödie paaren sich und gebären ein Stück, das den Zuschauer nachdenken lässt, ihn berührt und auch ermutigt: "Lebe deinen Traum, verpasse die Chance nicht."
Raimund Schall vom Zerberus Theater half den Jugendlichen bei der Umsetzung der Szenen, vermittelte ihnen Bühnenpräsenz und nahm ihnen die Angst, vor Menschen aufzutreten. Sängerin Yvonne Engist machte mit ihnen Sprechtraining und versuchte, ihnen mehr Sicherheit im Ausdruck zu geben. Die Schüler der BEJ (Berufseinstiegsjahr) seien teilweise verunsichert, sagt Sozialpädagogin Michaela Gromann. Sie bringen schlechte Noten nach Hause, bekommen keinen Ausbildungsplatz, sind frustriert. "Hier sollen sie über sich hinauswachsen, Selbstwertgefühl bekommen, Erfolg ernten", ergänzt Gromann, die das Projekt mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung begleitete.
Problemkinder, Perspektivlosigkeit, Generation hoffnungslos, alles oft genannte Begriffe, alles aber Quatsch. Die Jungen und Mädchen legen sich ins Zeug, haben Spaß an den gemeinsamen Proben und sind gewillt, etwas für sie Einmaliges und Verbindendes auf die Bühne zu bringen. "Ich mag Theater spielen", sagt die talentierte Di Giorgio. Die Proben mit den anderen seien ewig gut gewesen. "Vor Leuten zu stehen macht mir nichts aus", meint Klassenkamerad Furkan Cavdarci. "Im Gegenteil: Es macht mir viel Spaß, einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen."
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ