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Ratgeber

So gelingt der perfekte Herbst im Hochschwarzwald

Der Herbst hat viel zu bieten: Bunte Blätter rascheln, Kastanien fallen, die weiche Wolldecke lockt aufs Sofa. Warum der Herbst im Hochschwarzwald so schön ist – und was dieses Jahr alles im Trend ist.  

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Der Herbst ist im Hochschwarzwald – hier ein Bild vom Schluchsee – besonders schön. Foto: Gerhard Albicker (Adobe Stock)
Welcher Tee passt am Besten zum Herbst?

"Herbst ist Teezeit", sagt Alexander Steisel, Inhaber des Geschäfts Teeblatt in Neustadt. Besonders beliebt sei aktuell der Pumpkin-Chai-Latte, verrät er. Dabei handelt es sich um ein Schwarzteepulver mit verschiedenen Gewürzen, das mit heißer Milch aufgegossen wird. Das Besondere am Pumpkin-Chai: das süße Kürbisaroma. Ein mit Kurkuma verfeinerter Chai-Latte unterstreicht mit seiner orangenen Farbe die herbstliche Stimmung.

Wer seinen Tee lieber ohne Milch trinkt, ist mit der Kirmes-Mandel ebenso gut bedient. Diese Sorte sei ein echter Kundenliebling, denn beim Riechen fühle es sich an, als würde man eine Packung gebrannte Mandeln auf der Freiburger Mess’ probieren, meint Steisel. Sein persönlicher Favorit ist jedoch die Sorte Kaminfeuer. Dieser rote Früchtetee schmecke nicht zu weihnachtlich – und sei deshalb für kalte Herbsttage perfekt.

Wie strickt man das perfekte Weihnachtsgeschenk?

Klassiker wie Omas selbstgestrickte Socken, Schals und Mützen sind in den kalten Jahreszeiten ein absolutes Muss. "Socken sind einfach immer Trend – egal ob dicker oder dünner Stoff, da sind die Strickerinnen kreativ", sagt Anna Föhrenbach, Mitarbeiterin der Stofftruhe in Neustadt.

"Ich habe das Gefühl, dass sich wieder mehr Leute aufs Stricken besinnen." Anna Föhrenbach von der Stofftruhe in Neustadt
Doch in diesem Jahr gibt es einen besonderen Trend: Filzhausschuhe. "Die sind schnell und einfach gemacht, geben warm und sehen toll aus." Gerade als Weihnachtsgeschenke seien die Schuhe bei den meisten ihrer Kundinnen beliebt – doch viele stricken die Filzpantoffeln auch für den eigenen Gebrauch. Die jüngeren Handarbeiter setzten meist auf gedecktere Farben wie grau, schwarz und verschiedene Erdtöne wie beige oder braun. Doch auch knallige Farben seien beliebt.

"Ich habe das Gefühl, dass sich wieder mehr Leute aufs Stricken besinnen", freut sich Föhrenbach. Das Stricken sei zum Trend geworden, die Videoanleitungen, die sich im Internet finden, findet Föhrenbach toll. Was sie außerdem festgestellt hat: Nach einigen Jahren Pause von der Handarbeit finden doch einigen Menschen wieder zurück zum Häkeln und Stricken.

Womit – außer Blättern – lässt es sich noch gut basteln?

Jede Jahreszeit bringt andere Materialien, Farben und Motive zum Basteln mit sich. Im Herbst sind die bunten Blätter immer wieder ein Highlight für die Kinder, sagt Kindergartenleiterin Nadine Schnell. Ob Eichhörnchen oder Igel aus Ahornblättern, Fensterbilder in Form von Drachen, abgepausten und schraffierten Herbstblättern oder selbstgemachte Stempel in den verschiedensten Blätterformen – hier hat die Kreativität der Kleinsten freien Lauf.

"Uns ist es wichtig, so nachhaltig wie möglich zu arbeiten." Nadine Schnell, Kindergartenleiterin des Schluchseer Kindergartens

"Uns ist es wichtig so nachhaltig wie möglich zu arbeiten", deshalb würden die Erzieherinnen und Erzieher des Schluchseer Kindergartens immer wieder gemeinsam mit den Kindern in den Wald gehen und verschiedene Naturmaterialien sammeln. Aus alten Tetrapacks und Jogurtbechern haben die Kinder ihre eigenen Vogelfutterstationen gebastelt und mit selbst hergestelltem Fettfutter befüllt.

Aktuell beschäftigen sie sich mit der Herstellung und Gestaltung einer eigenen und ganz persönlichen Papierlaterne für den St. Martinsumzug. Die bunten Fensterdrachen stellen die Kinder des St. Nikolaus Kindergartens außerdem für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnheims in Schluchsee her.

Wieso mögen Rehe keine Kastanien?

Wann beginnt eigentlich die Fütterung des Wildes im Wald mit Kastanien? Hubert Kapp, der Förster vom Revier am Schluchsee, ist merklich überrascht von dieser Frage. "Das macht man gar nicht mehr", sagt er dann. Und zwar seit mindestens 35 Jahren nicht mehr. Gefressen wurden die Kastanien nämlich vorwiegend vom Schwarzwild, also den Wildschweinen, während die Rehe, für die man die Kastanien in den Wald brachte, sie verpönten.

Fütterungen seien aufgrund der zunehmend milderen und schneeärmeren Winter und lichteren Wälder zudem kaum noch nötig. Ganz einfach, weil das natürliche Futterangebot unter diesen Bedingungen reichlich ist: Brombeeren, Heidelbeeren, zahlreiche Kräuter für die Wiederkäuer am Waldboden und vieles andere mehr.

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Ist es schon zu spät, um sich Brennholz für den Schwedenofen zu besorgen?

Wer sich noch kein Brennholz für ein gemütliches Feuer vor dem Schwedenofen im Winter besorgt hat, muss nicht in Panik verfallen. Richard Uhlmann vom Forstbezirk Südschwarzwald der ForstBW sagt, dass die Waldarbeiter meist noch bis zu den Weihnachtsfeiertagen zum Holz machen im Wald seien. Nur starker Schneefall könnte den Terminkalender etwas durcheinanderbringen und die Arbeiten früher unterbrechen.

Das Holz, das die ForstBW für Endkunden bereithält, muss von den Kunden selbst im Wald abgeholt werden. Zuerst muss man das Holz aber bezahlen. Dann bekommt man von der Verwalterin des Staatswaldes von Baden-Württemberg den Ort mitgeteilt, wo der Holzstapel im Wald zu finden ist und eine Genehmigung mit dem eigenen Fahrzeug dorthin zu fahren.

Am gefragtesten sei Buche, sagt Uhlmann, gefolgt von Esche und Eiche. Nadelholz werde meist für industrielle Zwecke verwendet. Für die meisten Kunden ist das Holzfeuer eine Ergänzung zur Heizungsanlage. Wirklich benötigen, um nicht zu frieren, tun es die wenigsten Kunden. "Es war schon besser", sagt Uhlmann über das diesjährige Geschäft. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die etwas gesunkenen Holzpreise könnten schließlich die Nachfrage unter der Kundschaft noch ankurbeln.rix

Welche Gerichte sind "typisch Herbst"?

Andreas Fleischer, zweiter Küchenchef des Hofgut Sternen in Breitnau, ist überzeugt von saisonalem Kochen. "Ich gehe immer mit dem Jahreszeitenkalender." Als Koch würde man sich auf die Jahreszeitenwechsel freuen, denn mit ihnen kommen neue Aromen, Geschmackskombinationen und natürlich Obst- und Gemüsesorten. "Die Gewürzpalette ändert sich ebenfalls."

Im Sommer sehe man von kräftigen Gewürzen wie Muskatnuss, Zimt, Sternanis und Kardamom ab – doch im Herbst passen diese Geschmäcke perfekt zum Wetter, zur Stimmung und zur Weihnachtsvorbereitung. "Pflaumen und Zimt geben ein hervorragendes, herbstliches Arrangement ab." Pastinaken und Sellerie seien vergessene Gemüsesorten – doch in Fleischers Augen sehr lecker und in der Küche vielseitig einsetzbar.

"Vor dem ersten Frost esse ich keinen Kohl." Koch Andreas Fleischer
"Vor dem ersten Frost esse ich keinen Kohl", so der Koch. Mit Sehnsucht warte er auf den Morgen, an dem der Boden mit der nebelig-gefrorenen Schicht überzogen ist – denn Wirsing, Rosen- und Grünkohl würden erst mit einer Frostnote die richtigen Aromen entfalten. Mit dem herben Muskat-Gewürz isst der Koch sein Kohlgemüse besonders gerne. "In unserer Küche findet man aktuell alles, was man einlagern kann, was gerade geerntet wird." Damit sind Spätkartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Äpfel und vieles Mehr gemeint. Vor allem freut sich Fleischer aber auf den Feldsalat – dieser braucht die kühlen Temperaturen um keimen zu können.

Welches Buch eignet sich zum Entspannen?

Ein heißer Tee, eine warme Decke – und dann mit einem guten Buch aufs bequeme Sofa. Herbstzeit ist Lesezeit, weshalb in der Mediathek am Münster in Neustadt ein ganzer Tisch mit Buchtipps für diese Jahreszeit aufgebaut ist. Alexandra Laule-Wittmer, Leiterin der Mediathek, empfiehlt als Lektüre "Quartett im Herbst" von Barbara Pym. Der Titel passt zur Jahreszeit, aber mit Herbst ist in diesem Roman ein Lebensabschnitt gemeint.

"Es ist ein Buch, das Mut macht." Alexandra Laule-Wittmer, Leiterin der Mediathek in Neustadt

Es geht um zwei Frauen und zwei Männer, die alleine leben, im selben Büro arbeiten und kurz vor der Rente stehen. Mit dem Ruhestand trennen sich ihre Wege, doch findet das Quartett als Schicksalsgemeinschaft wieder zusammen. "Es geht um Zusammenhalt, darum, sich schwierigen Dingen gemeinsam zu stellen", sagt Laule-Wittmer. Ein Thema, das für sie sehr gut in die jetzige Zeit passt: "Es ist ein Buch, das Mut macht."

Wer nach dem Lesen auf dem Sofa aktiv werden will, dem empfiehlt die Mediatheksleiterin das Sachbuch "Speisekammer" von Lisa Eisenman Frisk und Monica Eisenman. "Dörren, räuchern, einmachen, kochen und backen – hier findet sich alles", so Laule-Wittmer. Mit den mehr als 350 Rezepte lasse sich der Vorratskeller füllen und damit gut über den Winter kommen. Und das ein oder andere selbstgemachte Schmankerl komplettiert vielleicht die Lesestunde mit Tee und Decke auf dem Sofa.

Ressort: Titisee-Neustadt

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 19. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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