Volksschauspiele

Ein Gedenkstein erinnert an das frühere Theaterwäldeli in Kappel-Grafenhausen

Das Denkmal im "Theaterwäldeli" ist restauriert worden. Es ist ein Zeugnis der einst weit über die Gemeindegrenzen von Kappel-Grafenhausen hinaus bekannten Volksschauspiele.  

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Im Jahr 1927 wurde der „Schwanenritter“ im Theaterwäldeli aufgeführt. Foto: Privat
In neuem Glanz erscheint der Gedenkstein für die berühmten Volksschauspiele im "Theaterwäldeli" in Kappel-Grafenhausen. Der Gedenkstein war durch Alter und Witterung stark beschädigt und verunreinigt gewesen, schreibt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. Nun wurde der Gedenkstein gereinigt, ausgebessert und in ein neues Fundament eingebracht. Dank dieser Maßnahme bleibe ein bedeutendes Denkmal der regionalen Geschichte und Kultur für kommende Generationen erhalten, heißt es weiter.

Volksschauspiele wurden ab 1921 aufgeführt

Die Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg/Ortenau förderte die Restaurierung mit 6.100 Euro. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Unterstützung der Regionalstiftung dieses Denkmal restaurieren konnten. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Heimatpflege und zum Denkmalschutz in unserer Gemeinde", sagte Stephan Hurst, Leiter der Sparkassen-Geschäftsstelle Ettenheim bei der offiziellen Spendenübergabe und unterstrich: "Als Sparkasse setzen wir uns dafür ein, lokale Kultur und Geschichte zu bewahren."

Die Kappler Volksschauspiele genossen von 1921 an überregionale Bekanntheit und lockten zahlreiche Besucher an. Die Veranstaltungen trugen nicht nur zur kulturellen Vielfalt bei, sondern auch zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde. Unter der Leitung von Oberlehrer Friedrich Stehlin fanden die Aufführungen bis 1928 statt. Stehlin hatte einen Theaterverein gegründet und auch die Organisation der Volksschauspiele übernommen. Er hatte es verstanden, in der wirtschaftlich schwierigen Nachkriegszeit fast jedes Jahr ein neues Stück auf die Freilichtbühne zu bringen.

Das erste Stück war "Der Freischütz"

1921 begannen die Aufführungen, zunächst noch in Vogts Kiesgrube, mit Webers "Freischütz". 1922 schon zog man in das Gelände am Theaterwäldeli um und spielte "Preziosa", ebenfalls von Carl Maria von Weber. 1923 gab es keine Aufführung, die Familie Stehlin musste den Tod ihrer fünfjährigen Tochter Margaretha verkraften. 1924 folge "Rosa von Tannenburg", 1925 "Genovefa", 1926 "Der Trompeter von Säckingen", 1927 "Schwanenritter vom Rhein" und 1928 schließlich nochmals "Der Freischütz". Dann war Schluss. Das Ortssippenbuch verweist dazu auf die zunehmende Wirtschaftskrise und darauf, dass Vielen der lange Weg vom Bahnhof Orschweier zu beschwerlich geworden sei. An den Aufführungen wirkte nach Recherchen des Arbeitskreis Historie das halbe Dorf mit.

Im Jahr 1928 endet die Theatergeschichte

Bürgermeister Philipp Klotz zeigte sich angesichts der offiziellen Spendenübergabe dankbar. Es sei ihm eine große Freude, dass durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Offenburg/Ortenau ein Zeugnis der einst weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Kappler Volksschauspiele weiter erhalten bleibe. Sein Dank galt auch der ausführenden Firma Stulz aus Kippenheim für die professionelle Restaurierung sowie dem Arbeitskreis Historie.
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