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Zisch-Interview

"Ein Dolch aus Kupfer"

Unterwasserarchäologen sind Detektive, die in längst vergangene Zeiten sehen. Einer von ihnen ist Martin Mainberger.  

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Martin Mainberger  | Foto: Privat
Martin Mainberger Foto: Privat
Zisch: Was macht ein Unterwasserarchäologe?
Mainberger: Unterwasserarchäologinnen und -archäologen erforschen die Dinge, die vor langer Zeit im Wasser oder Moor verloren gegangen sind. Das können ganze Dörfer und Städte sein, oder winzige Dinge wie Pflanzensamen und Blütenpollen. Gefunden haben wir aber auch schon Werkzeug oder Schmuck, wie Perlen oder Ohrringe. Oft sind solche Dinge das Einzige, was Auskunft über diese Zeit gibt, weil es damals noch keine Schrift gab.
Zisch: Wie bist du auf die Idee gekommen, Unterwasserarchäologe zu werden?
Mainberger: Ich habe schon als kleiner Junge viel Zeit am Wasser verbracht. In den Weihern und Bächen der Pfalz. Und später war ich dann auf einer Ausgrabung am Bodensee. Und da wusste ich, dass ich Unterwasserarchäologe werden will.
Zisch: Was war dein wertvollster Fund und deine spannendste Entdeckung?
Mainberger: Ein Dolch aus Kupfer. Der war aus der Steinzeit. Auch Schmiedewerkzeug war dabei. Das war ein sensationeller Fund.
Zisch: Man sieht doch nicht so viel unter Wasser. Ist dein Beruf gefährlich?
Mainberger: Mein Beruf kann schon aufregend sein. Besonders, wenn man in tiefes und stockdunkles Wasser muss, oder wenn man in starken Strömungen arbeitet. Aber wenn man gut ausgebildet ist, kann man mit allen Gefahren, die mit dem Tauchen verbunden sind, gut umgehen.
Zisch: An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Mainberger: Im Moment bin ich auf der Insel Reichenau am Bodensee. Wir tauchen im Wasser rund um die Insel, weil ich mit meinen Kollegen Holzmauern aus dem Mittelalter untersuche. Die wurden genau 989 nach Christus in den weichen Schlammboden eingerammt.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 31. März 2023: PDF-Version herunterladen

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