Filmpreise

Edward Berger erwartet keine allzu politische Oscar-Show

Der Countdown zu den Oscars läuft. Deutschsprachige Nominierte und ihre Teams feiern in Los Angeles schon einmal vor. Edward Berger erwartet eine unterhaltsame Show - aber wenig Politik.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/6
Edward Berger erwartet keine politische Oscar-Gala. Foto: Barbara Munker/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Los Angeles (dpa) - Hollywood steht wieder im Rampenlicht, wenn am Sonntag (Ortszeit) der wichtigste Filmpreis der Welt verliehen wird - mitten in einer angespannten Weltlage. Doch Oscar-Preisträger Edward Berger ("Im Westen nichts Neues") erwartet keine allzu politische Show. 

"Da bleibt Politik weitestgehend auf der Strecke"

"Es ist Entertainment", sagte Berger in Los Angeles. "Da bleibt Politik weitestgehend auf der Strecke. Es wird Witze geben, die werden lustig werden und natürlich auch Hiebe nach Washington, aber es wird im Rahmen des Entertainments bleiben", führte er am Rande eines Empfangs von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, aus. 

Kurz vor der Gala wurden bei dem Event in Hollywood die deutschen Nominierten und ihre Teams gefeiert. Der in Wolfsburg geborene Filmemacher Berger hat mit seinem Vatikan-Thriller "Konklave" acht Gewinnchancen. 

Es winkt der Spitzenpreis als "Bester Film" und unter anderem Auszeichnungen in Sparten wie adaptiertes Drehbuch, Hauptdarsteller (Ralph Fiennes), Kostümdesign (Lisy Christl) und Musik (Volker Bertelmann). Christl lebt in Berlin, Bertelmann in Düsseldorf.

Rasoulof, Fehlbaum, Nefzer und weitere deutsche Oscar-Chancen

Das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des in Hamburg lebenden iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof tritt für Deutschland in der Sparte International Feature Film an. 

Auch die deutsche Produktion "September 5" über das Olympia-Attentat 1972 in München hat Chancen auf einen Oscar. Regisseur und Autor Tim Fehlbaum, Drehbuchautor Moritz Binder und Co-Autor Alex David sind für das beste Original-Drehbuch nominiert. Der schwäbische Spezialeffekte-Künstler Gerd Nefzer könnte für seine Mitarbeit an "Dune: Part Two" seinen dritten Oscar holen. 

Berger zu Bränden: Kalifornien denkt nach vorn

Die 97. Academy Awards stehen unter dem Eindruck der verheerenden Brände, die im Januar im Großraum Los Angeles wüteten. Berger (54), der 2023 mit seinem Kriegsfilm "Im Westen Nichts Neues" bei der Oscar-Gala mit vier Preisen triumphierte, hält große Stücke auf die Resilienz der Filmmetropole. "Gerade Kalifornien ist unheimlich flink auf den Füßen und denkt einfach nach vorn. Wenn die hinfallen, stehen sie wieder auf und sagen 'Wir bauen auf, wir machen weiter'."

Von dieser Positivität könnte man "wahnsinnig viel" lernen, sagte Berger. Das könnte auch dem Kampfgeist in der politisch angespannten Lage gerade zwischen Hollywood und Washington helfen. "Ich bin hoffnungsvoll, dass wir weiterhin Filme machen, die streitbar sind und sich dem entgegenstellen und sich nicht einfach überrollen lassen von dem politischen Wirken gerade."

© dpa‍-infocom, dpa:250301‍-930‍-390612/1

Schlagworte: Edward Berger, Volker Bertelmann, Lisy Christl
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel