Vorstandsentscheidung
"Echo" am Ende – Musikbranche schafft neuen Musikpreis
Nach der anhaltenden Kritik der Vergabe des "Echo" an die Rapper Kollegah und Farid Bang schafft die Musikbranche den Preis ab. An seine Stelle soll ein neuer Musikpreis mit verändertem Konzept treten.
Mi, 25. Apr 2018, 14:32 Uhr
Rock & Pop
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An die Stelle des "Echo" solle ein neuer deutscher Musikpreis treten. Das ziehe auch Veränderungen bei den "Echos" für Jazz und Klassik nach sich. Jeder Preis werde eine eigene Struktur bekommen. "Im Zuge dessen werden auch die bisher involvierten Gremien ihre Tätigkeit einstellen. Die Kriterien der Nominierung und Preisvergabe werden dabei vollständig verändert." Wie es in der Klassik und dem Jazz bisher schon der Fall war – über deren Vergabe bestimmte allein eine Jury – sollen Preisrichter auch beim Pop stärker in den Vordergrund rücken. Die für den 31. Mai geplante Verleihung des bisherigen "Echo Jazz" werde im kleineren Rahmen ohne Fernsehen stattfinden.
Bei einem Workshop im Juni sollen Ideen gesammelt werden, nach welchen Kriterien die neue Auszeichnung vergeben werden solle und welche Erwartungen die Branche an ihn habe. Dass es eine solche auch in Zukunft geben sollte, steht für den Bundesverband der Musikindustrie außer Frage: Deutschland als drittgrößter Musikmarkt der Welt brauche weiterhin Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern, heißt es in der Pressemitteilung.
Seit die Rapper Kollegah und Farid Bang am 12. April den "Echo" in der Kategorie HipHop für ihr Album "JGB 3" erhalten hatten, auf dem sich antisemitische Textzeilen fanden, war der "Echo" nicht mehr aus den Schlagzeilen gekommen. Prominente Musiker wie Marius Müller-Westernhagen oder Daniel Barenboim gaben ihre "Echos" aus Protest zurück, Politik, Verbände und Kirchen kritisierten die Vergabe des Preises an das Duo.
- Kommentar nach der "Echo"-Vergabe an Kollegah und Farid Bang: Das Schweigen fast aller Stars beim Echo ist ein Armutszeugnis
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