Eberhard Prinz für 45 Jahre Predigtdienst geehrt

Der langjährige Hohberger Prädikant und Notfallseelsorger Eberhard Prinz wird am 12. Januar verabschiedet. Er wurde außerdem für 45 Jahre Engagement geehrt.  

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Eberhard Prinz  | Foto: Karin Kindle
Eberhard Prinz Foto: Karin Kindle
Eberhard Prinz kann auf viele und herausragende Auszeichnungen zurückblicken: Im Januar 2020 erhielt er das Goldene Verdienstkreuz der Evangelischen Landeskirche für sein unermüdliches Engagement für die evangelische Kirche – in Jugendarbeit, Kirchengemeinderat von Diersburg, Singkreis und als Notfallseelsorger. Die Ehrung erhielt er aber insbesondere für seine 40-jährige Tätigkeit als Prädikant im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau, heißt es in einer Pressemitteilung.

Nun wurde Eberhard Prinz im Rahmen des Prädikantentreffens in der Ortenau für 45 Jahre Dienst als ehrenamtlicher Prediger eine weitere Urkunde von Pfarrerin Severine Plöse, Beauftragte für den Prädikantendienst in der Ortenau, überreicht. Die Urkunde kam von der Landeskirche Baden, unterzeichnet von landeskirchlichen Beauftragten für Prädikantenarbeit Pfarrerin Ute Niethammer. Beim bevorstehenden Neujahrsempfang 2025 wird die Gemeinde Hohberg ihn ebenfalls für seine besonderen Dienste ehren. Die christlichen Wurzeln liegen bei dem gebürtigen Nordrheinwestfalen in seinem Elternhaus. Sie ziehen sich, wie er betont, wie ein roter Faden durch sein gesamtes Leben.

Als die Familie ins badische Villingen umzog, war Eberhard Prinz sechs Jahre alt. Nach seiner Ausbildung zum Feinmechaniker schlug er einen neuen Weg ein und wurde Heilerziehungspfleger in Kork, wo er bis zu seiner Rente vor sieben Jahren tätig war. Menschen lagen ihm stets am Herzen, und so entschied er sich zu einem Lektorenkurs, der ihn für das Predigtamt qualifizierte. 1979 wurde er als Lektor im damaligen Kirchenbezirk Kehl in das Amt eingeführt. Im selben Jahr heiratete er, fand mit seiner Ehefrau und zwei Kindern eine neue Heimat in Hohberg und hielt seine erste Predigt im Hanauerland. Seit 45 Jahren gestaltet er als ehrenamtlicher Prediger in den Kirchenbezirken Lahr, Kehl und Offenburg Gottesdienste sowie Taufen, Trauungen und Beerdigungen und Abendmahlsgottesdienste. In all seinen Ausführungen spürt man die Nähe und Verbundenheit zum Glauben: "Im Glauben fühle ich mich zuhause und im Glauben bin ich heimisch geworden; mein Hauptmotiv ist, den Menschen Glaube nahezubringen."

So kam es auch, dass er 2004 eine weitere Ausbildung zum Pflegediakon in Ludwigsburg auf der Karlshöhe anschloss, welche ihn befähigte, seelsorgerlich für die Menschen mit Beeinträchtigung in Kork da zu sein. Dem nicht genug. In einer dreijährigen Ausbildung bildete er sich zum Notfallseelsorger für Einsätze bei der Freiwilligen Feuerwehr Hohberg weiter. Er erzählt von vielfachen Einsätzen, bei denen er als Notfallseelsorger die richtigen Worte finden musste. "Zuhören ist dabei oftmals wichtiger als der wörtliche Trost, und ich bin ein guter Zuhörer", stellt Eberhard Prinz fest und bezeichnet die Gabe des Zuhörens als Geschenk. Immer bereit, anderen zu helfen mit dem Wunsch, die Menschen mögen von seiner christlichen Einstellung profitieren und er könne ein Stück Wegbegleiter und Wegweiser sein. Im evangelischen Kirchenbezirk ist Eberhard Prinz bekannt für seine vorbildliche Arbeit. Nicht ohne Grund sagte Dekan Rainer Becker einst über ihn, er hätte ebenso gut Pfarrer werden können. Die Auszeichnung steht kurz vor seinem Abschied aus dem Amt. Am 12. Januar wird Eberhard Prinz aus gesundheitlichen Gründen seinen letzten Gottesdienst in Diersburg halten.

Wie wird man Prädikant?

Prädikantinnen und Prädikanten sind zur Verkündigung auf Grund einer selbst angefertigten Predigt ermächtigt. Grundvoraussetzung ist die Freude an der Weitergabe des christlichen Glaubens und an der Gottesdienstgestaltung. In der Landeskirche gelten Kriterien wie eine christlich geprägte Lebensführung, Lebenserfahrung und auch die Bereitschaft zur Teilnahme an Fortbildungsangeboten. In der Ausbildung erhalten Prädikanten und Prädikantinnen Wissen, um Gottesdienste zu halten sowie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Derzeit gibt es 18 Ehrenamtliche im Dekanat Ortenau, die Pfarrer in Vakanz- und Urlaubszeiten vertreten.
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