Djokovic ist noch nicht in Topform
Kristina Puck (dpa)
Novak Djokovic ist in Wimbledon trotz seiner Knieverletzung von den French Open auf Titeljagd. Doch in Runde zwei wackelt der Tennis-Star. Die deutsche Teilnehmerzahl reduziert sich.
![Novak Djokovic bei seinem mühevollen Zweitrundenerfolg. | Foto: Mike Egerton (dpa) Novak Djokovic bei seinem mühevollen Zweitrundenerfolg. | Foto: Mike Egerton (dpa)](https://ais.badische-zeitung.de/piece/15/21/b3/ce/354530254-w-640.jpg)
Der Rekord-Grand-Slam-Turniersieger musste zwei Tage nach seinem problemlosen Einstieg in den Rasenklassiker den ersten Satzverlust hinnehmen und wirkte gegen den britischen Wildcard-Inhaber auch danach angreifbar. In der Form dürfte es nicht für seinen angestrebten achten Wimbledon-Titel reichen. Fearnley ist nur die Nummer 277 der Welt.
"Ein sehr windiger Tag, sehr herausfordernde Bedingungen. Er hat mich arbeiten lassen", sagte Djokovic mit Blick auf seinen Gegner, der ihn überrascht habe: "Ich hatte wahrscheinlich im vierten Satz etwas Glück. Dieses Match hätte es wahrscheinlich verdient gehabt, in den fünften Satz zu gehen. Aber ich bin glücklich, dass es nicht so gekommen ist."
Bei 5:4 im vierten Satz und Aufschlag der früheren Nummer eins der Welt war der krasse Außenseiter nur zwei Punkte davon entfernt, einen entscheidenden Durchgang zu erzwingen. Er wisse nicht, ob er die Mentalität eines Champions gezeigt habe, sagte Djokovic auf dem Centre Court: "Hoffentlich kann ich in der nächsten Runde besser spielen."
Am Samstag kämpft Djokovic nun gegen Alexei Popyrin aus Australien um das Erreichen des Achtelfinals. "Körperlich habe ich mich okay gefühlt", sagte Djokovic und gab Entwarnung. Nach seinem Rückzug von den French Open war er Anfang Juni am Knie operiert worden. Trotz der kurzen Rehazeit entschied sich der Weltranglisten-Zweite für einen Wimbledon-Start und strebt seinen 25. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an. Wie im ersten Match nach der Operation trug Djokovic auch gegen Fearnley eine graue Bandage, auf die er im Anschluss angesprochen worden war. In Wimbledon ist es Tradition und Regel, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in weißer Kleidung spielen. Er habe das vorher checken lassen und habe dafür eine Erlaubnis, erklärte Djokovic, kündigte aber an, eine weiße Bandage suchen zu wollen.
Beendet ist der sportliche Höhepunkt der kurzen Rasensaison dagegen für Daniel Altmaier. Der 25 Jahre alte Kempener belohnte sich nicht für seine Aufholjagd und verlor seine tags zuvor verschobene Zweitrunden-Begegnung gegen den gleichaltrigen Kanadier Denis Shapovalov 6:7 (3:7), 3:6, 6:1, 7:6 (7:3), 4:6. Am Mittwoch war das Duell mit dem kanadischen Wimbledon-Halbfinalisten von 2021 wegen des regnerischen Wetters auf den nächsten Tag verschoben worden. Bei Sonnenschein kam der auf Rasen wenig erfahrene Deutsche erst vom dritten Durchgang richtig in Schwung. Dabei hatte er von Anfang an durchaus eine Chance, denn auch Shapovalov wirkte nicht stabil.
Nach dem verlorenen zweiten Durchgang verschwand Altmaier vom Platz, anschließend agierte er offensiver. Zweimal rief er zwar den Physiotherapeuten zu sich, der ihn am Adduktorenbereich behandelte. Größere Probleme waren ihm aber nicht anzumerken. Altmaier glich gegen den wankelmütigen Linkshänder aus Kanada nach Sätzen aus. Statt den Schwung für sich zu nutzen, gab er gleich sein erstes Aufschlagspiel im fünften Durchgang vorentscheidend ab.
Zum Auftakt war Altmaier gegen den britischen Außenseiter Arthur Fery ausgerutscht und hatte danach von muskulären Problemen berichtet. Mit seinem Fünf-Satz-Sieg in Runde eins hatte er zum ersten Mal die zweite Runde des Grand-Slam-Turniers auf Rasen erreicht. Aus dem deutschen Männer-Team zog bisher der Sauerländer Jan-Lennard Struff in die dritte Runde ein und spielt am Freitag gegen den Russen Daniil Medwedew um den Einzug ins Achtelfinale.
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