Sie kultivierte lange Zeit ein geheimnisvolles Abenteurerimage: Frankreichs Fremdenlegion. Dies hängt nicht ursächlich, aber auch mit den Deutschen zusammen. Zu Besuch im Invalidenheim nahe Aix-en-Provence, wo sich die Legion um ihre Kriegsversehrten kümmert.
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Ein altes Klavier steht in einer Ecke. Elf Karabiner hängen waagerecht übereinander in einer verglasten Vitrine an der Wand gegenüber der Theke. Die Holzschäfte gewachst, die stählernen Läufe poliert. "1886" ist in einen Lauf graviert. Eine Seriennummer, eine Jahreszahl? "Das sind alles Waffen der Legionäre. Alt. Erster Weltkrieg oder so." Der Barkeeper an diesem Spätseptembernachmittag, in seinem blaugrauen T-Shirt, weiß es auch nicht so genau. Er ist um die 50, der Akzent seines Französisch unüberhörbar. "Ich bin aus der Ukraine." Ukraine? Das muss hart sein in diesen Zeiten ... "C’est la vie. Ich bin schon 1992 in die Fremdenlegion eingetreten." Er zuckt die Schultern. Ist das eine Distanzierung von seiner früh verlassenen, fernen Heimat, eine Entschuldigung, oder ein ungelenker Versuch, abgebrüht zu erscheinen? Ich stelle dem Ex-Legionär, der inzwischen als Zivilangestellter auf der "Domaine Capitaine Danjou" Invaliden, aktive Legionäre und versprengte Zivilbesucher bewirtet, die Frage lieber nicht. Es würde die friedliche, fast schläfrige, in jedem Fall diskrete Atmosphäre stören. ...