Kriminalität
Die Zahl der Straftaten steigt in Basel in nahezu allen Bereichen stark an
Sieben Prozent mehr Anzeigen wurden 2024 bei der Basler Staatsanwaltschaft erstattet. Die Zahl der Gewaltdelikte stieg ebenso wie die der Sexualdelikte. Auch Diebstähle von E-Bikes häuften sich.
sda
Mi, 26. Mär 2025, 17:00 Uhr
Basel
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Mit insgesamt 32.255 Anzeigen hat sich die Basler Staatsanwaltschaft im Jahr 2024 konfrontiert gesehen. Das waren fast sieben Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Behörde am Dienstag an einer Medienkonferenz mitteilte. Leicht gesunken ist indes die Anzahl der angezeigten Delikte von Jugendlichen. Mit diesen Zahlen habe Basel-Stadt dem gesamtschweizerischen Trend entsprochen, sagte der Erste Staatsanwalt Sasha Stauffer. Gesamtschweizerisch sind rund 560.000 Straftaten polizeilich registriert worden, was einer Zunahme von acht Prozent entspricht.
Die Anzahl der Anzeigen im Bereich des Strafgesetzbuchs stieg um 8,3 Prozent auf 30.939, wie aus der Statistik herauszulesen ist. Der Anstieg sei bei allen Deliktarten zu beobachten gewesen, während bei den Betäubungsmitteldelikten (minus 18 Prozent) und den Widerhandlungen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (minus 32 Prozent) jeweils eine deutliche Abnahme zu verzeichnen gewesen sei. Einen besonders markanten Anstieg verzeichnete die Staatsanwaltschaft im Bereich der häuslichen Gewalt, nämlich um fast 21 Prozent auf 791 Fälle. Stark angestiegen, um über zwölf Prozent, ist auch die Zahl der Sexualdelikte. Hier sticht insbesondere die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen um über 39 Prozent auf 46 Fälle heraus. Dieser Anstieg könnte aber auch eine Folge des im vergangenen Jahr revidierten Sexualstrafrechts sein, das mit einer erweiterten Definition der Vergewaltigung aufwartet, sagte Milena Jossen, Leiterin der Kriminalpolizei.
Ebenso stark angestiegen ist die Anzahl der Delikte im Bereich der digitalen Kriminalität (plus 16 Prozent auf 1540 angezeigte Fälle). Hier sticht insbesondere der Bereich "Unbefugte Datenbeschaffung"mit einem Anstieg um knapp 89 Prozent hervor. Den mit Abstand größten Anteil an den Anzeigen gibt es bei Vermögensdelikten. Hier war ein Zuwachs um knapp 6 Prozent auf 22.566 Fälle zu verzeichnen. Auffällig ist der Anstieg bei Einbruch- und Taschendiebstählen um über 38 respektive 41 Prozent. Zahlenmäßig den höchsten Anteil machten hier die Fahrzeugdiebstähle aus, wobei der Anstieg der gestohlenen E-Bikes von knapp 36 Prozent auf 2553 am auffälligsten ist.
Fümf Prozent mehr Gewaltdelikte
Bei den Gewaltdelikten war ein Anstieg um rund 5 Prozent auf 2571 Fälle zu verzeichnen. Zu diesen zählt die Staatsanwaltschaft auch die Delikte Drohung, Zwangsheirat und Erpressung. Bei den Delikten gegen Leib und Leben, also bei Körperverletzungen, Tötungen oder Raufhandel, war ein leichter Anstieg um 0,2 Prozent oder 12 Fälle auf eine Gesamtzahl von 1392 zu verzeichnen. In der Statistik der Jugendanwaltschaft ist die Gesamtzahl der angezeigten Delikte von 2522 auf 2150 gesunken. Im Fünfjahresvergleich sei aber nach wie vor ein Anstieg um 23 Prozent zu verzeichnen gewesen, sagte die Leitende Jugendanwältin Sarah-Joy Rae. Hier stechen die Anstiege der Delikte in den Kategorien Straßen- und Waffengesetz mit 58 respektive 86 Prozent hervor.
Auffällig ist bei der Jugendkriminalität ein Vergleich der beurteilten Fälle nach Nationalität und Wohnsitz: So machten sich 2024 mit 654 Fällen gut dreimal so viele Ausländer mit Wohnsitz im Ausland strafbar wie Menschen mit einem Wohnsitz in Basel-Stadt. Auch bei den erwachsenen Straftätern war der Anteil der Kriminaltouristinnen und -touristen mit 1162 Personen relativ hoch.
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