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Die wichtigsten Rockalben (2)

DIE WICHTIGSTEN ROCKALBEN (2): Aufstieg und Fall eines Beach Boys

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Anfang der 60er-Jahre traten die Beach Boys an, um mit locker-flockigen Singles ("Surfin' USA", "Fun Fun Fun") das Leben am Strand und auf dem Surfbrett zu glorifizieren. 1965 war der Spaß vorbei: Brian Wilson, der Bassist und kreative Kopf der Gruppe, erlitt einen Nervenzusammenbruch, ließ seine Bandkollegen touren und zog sich ins Studio zurück. Dort bastelte er an "Pet Sounds". Das 1966 erschienene Album wurde zum Symbol des künstlerischen Ruhms, aber auch des Niedergangs des jungen Genies.

Wilson setzte sich selbst unter Druck, indem er versuchte, die Beatles-Platte "Rubber Soul" (1965) zu übertreffen. Zusammen mit dem Texter Tony Asher schrieb Wilson Songs, die - was sonst? - vom Erwachsenwerden und der Liebe erzählten. Der selbst bespiegelnde Charakter der Songs war 1966 jedoch zu neuartig, um von den Fans verstanden werden zu können. Wer fröhliche Hymnen erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht; das Album schaffte es nur auf Platz zehn in den Charts.

Beginnt "Wouldn't It Be Nice" noch optimistisch und ist mit seinem prächtigen Harmoniegesang der Beweis dafür, dass Popmusik in Zwei-Minuten-Länge existieren kann, so sind "You Still Believe In Me" und "Caroline No" traurige Balladen mit einem extrem ausgefeilten Arrangement. Ungewöhnliche "Klanginstrumente" wie Fahrradklingeln oder Coca-Cola-Flaschen steuern ebenso wie ein Orchester und der perfekte Gruppengesang zu dem damals bahnbrechenden und auch heute noch hinreißenden Klangbild von "Pet Sounds" bei. Und dann ist da noch einer der schönsten Songs, die jemals geschrieben wurden: das von Carl Wilson wahrlich göttlich gesungene "God Only Knows" mit dem berühmten Hornintro. Jedes Stück ist hochwertig, aber für den maximalen Genuss muss das Album an einem Stück angehört werden. Nach "Pet Sounds" folgte die psychedelische Single "Good Vibrations", der größte Beach Boys-Erfolg. Danach kam der Absturz: Brian war drogenabhängig und psychisch krank, nachfolgende Werke blieben fragmentarisch. Vermutlich hätte er die Popmusik noch mehr revolutionieren können, als er es mit "Pet Sounds" getan hat.

Dennis Roth

Ressort: Zisch

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