Die wichtigsten Rockalben (10)
DIE WICHTIGSTEN ROCKALBEN (10): Mix aus Lärm und Wohlklang
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Das rotzige Riff von "Smells Like Teen Spirit" wurde zum Erkennungssound einer ganzen Generation, Nirvana zu Idolen in einer Reihe mit den Beatles, Stones und den Sex Pistols. Sie verbanden kreischenden Gitarrenlärm mit einprägsamen Popmelodien, ließen Black Sabbath ebenso in ihrer Musik auftauchen wie die Beatles oder die Pixies. Der raue Metal von "In Bloom" besticht durch einen sagenhaften und durchaus poppigen Refrain, während die Psychedelic eines Jimi Hendrix bei "Come As You Are" mit dem wohl einprägsamsten Bassriff aller Zeiten auf Led-Zeppelin-Pompöse prallt. Bei alledem wird der die Band am meisten inspirierende Stil, der Punk, nicht vergessen, - zu hören bei "Breed" und "Territorial Pissings". Auch akustische Balladen sind, wenn auch wenig, auf dem Album vertreten. "Polly" ist eine. Eine, bei der man aber ständig bangen muss, es könnten jeden Moment schreiende Gitarren hineinbrechen und die Idylle zerstören.
Sogar ein Cello ist beim letzten Song "Something In The Way" zu hören, der das Album ruhig ausklingen lässt und nun unüberhörbar die Verbindung zu den Beatles herstellt. Dem Vorgänger von "Nevermind" (die Analogie zu den Sex Pistols ist im Bandnamen schon zu entdecken) fehlte das gewisse Etwas, das "Nevermind" zu einem Mittelding aus Lärm und Wohlklang machte, der Nachfolger "In Utero" aus dem Jahre 1993 setzte mehr auf konventionellen Rock, was aber keineswegs schadete. Nirvana näherte sich dem so gehassten Mainstream endgültig mit ihrem "Unplugged"-Konzert an, bevor sich Kurt Cobain eine Schrotflinte in den Mund hielt - die Rockgemeinde hatte ein geniales Opfer mehr zu beklagen.
Dennis Roth
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