Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2020

Die wahren Helden

Die meisten Menschen sind irgendwann einmal auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen. Ein Text von Joelle Albiez, Klasse 8d, Werner-Kirchhofer-Realschule in Bad Säckingen.  

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Ohne Pflegekräfte geht gar nichts.   | Foto: Angelika Warmuth
Ohne Pflegekräfte geht gar nichts. Foto: Angelika Warmuth
Erst wenn man selbst oder ein naher Angehöriger auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen ist, wird deutlich, wie wichtig ihre Arbeit ist. In der Regel stößt das Thema aber auf großes Desinteresse in der Gesellschaft. Einige verspotten auch mal gerne ihre Arbeit oder sind der Meinung, dass sie nur minderwertige, unwichtige Arbeit leisten. Dem ist aber keinesfalls so.

Pflegekräfte pflegen, versorgen und betreuen rund um die Uhr, an jedem Tag des Jahres, kranke, hilfsbedürftige und alte Menschen. Sie arbeiten in der ambulanten Pflege, in Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen und sonstigen Einrichtungen, wie Rehakliniken. Für Pflegekräfte gehört der wechselnde Schichtdienst zum Alltag. Für sie ist es auch eine Selbstverständlichkeit für fehlende oder erkrankte Kollegen einzuspringen. In ihrem Arbeitsalltag macht sich der Pflegenotstand bemerkbar.

Sie arbeiten für einen geringen Lohn und oftmals mit dem fehlenden Ansehen in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Dabei müssen Pflegekräfte zu jeder Zeit ihre Arbeit verantwortungsvoll, mit der nötigen Empathie, führsorglich und nach den geforderten Standards erledigen.

Pflegefachkräfte übernehmen die Grund- und Behandlungspflege, pflegen, betreuen und beraten dabei die hilfsbedürftigen Menschen, führen die ärztlich angeordneten Behandlungen aus. Dazu müssen sie sich oft noch mit um die Angehörigen der hilfsbedürftigen Menschen kümmern. Weiter leiten sie Auszubildende an, übernehmen Visiten, regeln alltägliche Dinge für die hilfsbedürftigen Menschen und sorgen für eine lückenlose und ausführliche Dokumentation, wie diese vom Gesetzgeber gefordert wird.

Da die Zeit in jeder Schicht knapp ist, kommen viele Pflegekräfte oft nicht dazu, ihre Pausen zu machen. Sie leisten ständig Überstunden und arbeiten oft am Limit.

Seit dem dem 1. Januar 2020 wird die generalisierte Pflegeausbildung angeboten. Die ersten beiden Ausbildungsjahre lernen alle Auszubildenden gemeinsam. Danach wird eine Art Zwischenprüfung abgelegt. Wer diese besteht, kann in der Pflegeassistenz arbeiten. Im dritten Ausbildungsjahr legt man sich dann für die gewünschte Fachrichtung fest, ob in der Gesundheits- und Krankenpflege, in der Altenpflege oder in der Kinderkrankenpflege. Nach bestandener Abschlussprüfung dürfen sich die Pflegekräfte dann Pflegefachfrau oder Pflegefachmann nennen. Die Berufsausbildung ist anspruchsvoll, findet abwechselnd in der Berufsfachschule und in den jeweiligen Einrichtungen statt. Die generalisierte Pflegeausbildung ist in allen EU-Mitgliedsstaaten anerkannt. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig, ebenso sind Aufstiegsmöglichkeiten gegeben.

Leider hat das Gesundheitsministerium in den letzten Jahren und Jahrzehnten wenig für ein gesteigertes Ansehen des Berufes in der Gesellschaft getan, auch wurden gesetzliche Vorgaben für diesen Beruf halbherzig und oftmals ohne genügend Kenntnisse getroffen.

Erst in den letzten Monaten und Jahren nimmt man sich von Seiten der Bundesregierung des Pflegeberufes an, wohl auch wegen der Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter wird und es dadurch auch immer mehr pflegebedürftige Menschen gibt. Auch Pflegekräfte erheben zwischenzeitlich ihre Stimmen, um auf den Pflegenotstand und die oftmals nicht zufrieden stellenden Arbeitsbedingen aufmerksam zu machen und endlich für eine menschenwürdige und fachlich kompetente Pflege zu sorgen.

Spätestens in der Zeit der SARS-CoV-2-Pandemie sollte nun endlich jeder Mensch einsehen, dass Pflegekräfte die wahren Helden sind und sie die wichtigste Stütze im Gesundheitswesen sind. Dieser Beruf hat sehr viel bessere Arbeitsbedingungen, ein höheres Ansehen und auch eine bessere Entlohnung verdient. Denn früher oder später sind wir alle einmal auf ihre Hilfe angewiesen und sie sind für uns alle unerlässlich.

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