Historie

Die Kreisreform besiegelte vor 50 Jahren des Ende des Landkreises Lahr

BZ-Plus Sich entweder für Emmendingen oder Offenburg zu entscheiden, war für viele Lahrer die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die BZ blickt zurück auf bewegte Zeiten Anfang der 1970er-Jahre.  

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Ein Foto von einer der letzten Kreista...neben der letzte Landrat Georg Wimmer.  | Foto: Privat
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Ein Foto von einer der letzten Kreistagssitzungen 1972 im alten Landratsamt. In der Bildmitte Oberbürgermeister Philipp Brucker, rechts daneben der letzte Landrat Georg Wimmer. Foto: Privat
Vor 50 Jahren hat der Landtag von Baden-Württemberg mit dem Kreisreformgesetz die Region neu geordnet. In Folge dessen entstand der Ortenaukreis, den es seit 1. Januar 1973 gibt. In ihm wurden die Landkreise Lahr und Offenburg, der südliche Teil des Landkreises Bühl sowie jeweils der Großteil der Landkreise Kehl und Wolfach zusammengefasst. Walter Caroli zeichnet für die BZ die bewegte Zeit vor dem Beschluss nach.
Die 1971 vom Landtag Baden-Württemberg beschlossene Kreisreform entfachte im Vorfeld in Lahr eine leidenschaftlich, heftig, kontrovers und emotional geführte Diskussion, wie sie die Stadt selten erlebt hat. Es ging um die Fragen, ob der alte Landkreis erhalten und gegebenenfalls vergrößert werden sollte, oder ob er in einem Landkreis Emmendingen oder einem Landkreis Ortenau aufgehen musste. Sich entweder für Emmendingen oder Offenburg zu entscheiden, war für viele Lahrer die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Vor der am 1. Januar 1973 in Kraft getretenen Reform hatten in Baden-Württemberg 63 Land- und neun Stadtkreise bestanden. Dabei hatte der kleinste Kreis 3 000 Einwohner, der größte fast 30 000. Zum kleinsten Kreis gehörten nur 13 Gemeinden. Die 1968 gebildete Landesregierung wollte in allen Teilen des Landes bei überkommunalen ...

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