Bundestagswahl 2025

Die Wahl im Hochschwarzwald: CDU und AfD legen deutlich zu, SPD fährt hohe Verluste ein

Zehn von zehn lautet das Ergebnis für die CDU im Hochschwarzwald: In allen Kommunen wird sie stärkste Kraft. Zehn von zehn auch für die SPD – allerdings verliert sie überall.  

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Stimmzettel landet in Wahlurne bei der Bundestagswahl 2025 im Rathaus in Hinterzarten. Foto: Benedikt Reder
Titisee-Neustadt als größte Stadt des Hochschwarzwald liegt mit seinem Wahlergebnis weitgehend im Bundestrend. Die CDU wird stärkste Kraft, kann aber mit 33 Prozent ihr Ergebnis von 2021 steigern. Damals erreichte sie 26 Prozent. Noch deutlicher sind die Zuwächse bei der AfD, die ihr Ergebnis mehr als verdoppelt. Sie kommt von 7,6 auf 19,1 Prozent. Klarer Absturz dagegen bei der SPD, die zehn Prozentpunkte verliert und auf 15,5 Prozent fällt. Die Grünen liegen auf Platz vier mit 11,8 Prozent, was einen Verlust von 3,7 Prozent bedeutet. Wäre Titisee-Neustadt die Republik, könnte sich die FDP mit 5,1 Prozent über einen Einzug ins Parlament freuen. Neu ist, dass die Liberalen in der Wälderstadt von der Linken überholt werden, die 5,6 Prozent bekommt. 2021 waren es gerade mal 3,1 Prozent gewesen. Das BSW landet bei 5 Prozent.

CDU-Kandidat Felix Schreiner ist mit 37,6 Prozent der Sieger bei den Erststimmen, gefolgt von SPD-Frau Rita Schwarzelühr-Sutter mit 19,2 und Andrea Zürcher (AfD) mit 18,3 Prozent. Schmitt von den Grünen bekommt 10,1 Prozent. Einen großen Sprung macht die Wahlbeteiligung: 80,5 Prozent gehen an die Wahlurne. 2021 waren es 73,9 Prozent.

Löffingen

Auch in Löffingen hat die CDU ihren Absturz von vor dreieinhalb Jahren wettmachen können. Zwar kam die Partei mit ihrem Direktkandidaten Felix Schreiner auf kein Ergebnis in den 40ern, doch mit dem Zugewinn von siebeneinhalb Prozent liegt die CDU nun bei 33,28 Prozent und ist damit stärkste Partei. Auf den Plätzen folgt zuerst eine sehr starke AfD, die von 8,9 Prozent kräftig auf 22,82 Prozent zugelegt hat. Damit hat sie nun so viele Stimmen wie SPD und Grüne zusammen. 2021 lag die SPD mit 24,2 Prozent noch knapp hinter der CDU, nun muss sie sich mit fast der Hälfte begnügen: 12,91 Prozent. Wie im Bundestrend hat das Abstrafen der Ampelparteien die Grünen bei weitem nicht so schlimm getroffen. Sie verlieren nur rund drei Prozent. Die FDP hat sich in Löffingen mit 6,21 Prozent wenigstens behaupten können. 2021 aber hatten die Liberalen noch bei knapp 16 Prozent gelegen. Über der Fünf-Prozent-Grenze liegt auch das BSW mit 5,48 Prozent, die Linke hingegen landet bei 4,32 Prozent.

Bei den Erststimmen konnte sich Felix Schreiner klar behaupten, er bekam sogar vier Prozent mehr Erst- als Zweitstimmen. Bitter für Rita Schwarzelühr-Sutter: Andrea Zürcher von der AfD schnitt mit über 22 Prozent noch deutlich besser ab als sie. Schwarzelühr-Sutter kam nur auf 16,81 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug in Löffingen 84,16 Prozent.

Lenzkirch

Mit einem deutlichen Stimmengewinn geht die CDU auch in Lenzkirch als klare Gewinnerin hervor. Mit 35 Prozent liegt das Ergebnis über dem bundesdeutschen Schnitt, ein Zuwachs gegenüber 2021 von knapp elf Prozent. Auf dem zweiten Platz und mit dem höchsten Zuwachs an Stimmen folgt die AfD (18,5). Sie schließt in Lenzkirch etwas schlechter ab als im Bundesdurchschnitt, legt aber in der Gemeinde gegenüber der letzten Bundestagswahl um 8,4 Punkte zu. Die SPD (14,4) stürzt ab: Hatte sie 2021 noch knapp 26 Prozent erreicht, büßt sie nun 11,2 Punkte ein. Die Grüne (12,2) verschlechtern sich ebenfalls (minus 2,8), während die Linke (6,0) einen leichten Zuwachs (2,3) verzeichnen kann. Das BSW erzielt aus dem Stand 5,1 Prozent, die FDP (4,0) bleibt im Ergebnis, wie auch bundesweit, unter den magischen fünf Prozent, die es für den Einzug in den Bundestag braucht.

Hinterzarten

Die Farbe des Erfolgs ist auch in Hinterzarten schwarz: Die CDU holt mit 35,3 Prozent die meisten Stimmen und kann sich um 7,4 Prozent gegenüber 2021 verbessern. Die Grünen müssen zwar Verluste hinnehmen, bleiben aber mit 20,5 Prozent zweitstärkste Kraft und holen in Hinterzarten ihr bestes Ergebnis im Hochschwarzwald. Die SPD liegt auf Platz drei mit 12,6 Prozent (2021 waren es 19,4 Prozent). Die AfD gewinnt deutlich dazu, kann aber mit 12,3 Prozent ein nicht so hohes Ergebnis verbuchen wie in anderen Kommunen der Region. Die FDP kommt auf 6,2 Prozent, die Linke auf 6 Prozent. Das BSW spielt mit 3,4 Prozent keine Rolle. Die Wahlbeteiligung beträgt stolze 88,2 Prozent.

Die Ergebnisse bei den Erststimmen sehen so aus: CDU-Kandidat Felix Schreiner bekommt 40,3 Prozent, Rita Schwarzelühr-Sutter von der SPD 15,7 Prozent, Jan-Lukas Schmitt (Grüne) liegt bei 19,6 und Andrea Zürcher von der AfD bekommt 11,8 Prozent.

Schluchsee

Ein Ergebnis, von dem die Bundestagsfraktion nur träumen kann: 41 Prozent der Stimmen sichern sich die Christdemokraten in Schluchsee und legen damit gegenüber 2021 deutlich (11,6) zu. Dahinter lieferten sich SPD (15,1) und AfD (14,8) ein Kopf-an-Kopf-Rennen, dass die Sozialdemokraten trotz schwerer Verluste (minus 10) knapp für sich entscheiden können, während die AfD ihr Ergebnis aus 2021 verdoppelt. Die Grünen (11,3) verlieren ebenfalls deutlich (minus 3,6), die FDP (6,4) schneidet besser ab als im Bundesdurchschnitt, büßt jedoch zu 2021 (12,7) gut die Hälfte der Stimmen ein. Die Linke (4,4) kann im Vergleich zur letzten Wahl (2,2) zulegen.

Eisenbach

Vor dreieinhalb Jahren war Eisenbach mit 13,6 Prozent und als drittstärkste Partei hinter CDU und SPD noch eine liberale Hochburg. Nun kommt die FDP in der Heimat des FDP-Kreisvorsitzenden und Bürgermeisters Karlheinz Rontke nur noch auf enttäuschende 3,5 Prozent. Damit liegt die Partei noch hinter BSW und Linke mit jeweils 4,8 Prozent, die im Wahlkampf so gut wie keine Präsenz im Hochschwarzwald gezeigt haben.

Klarer Wahlgewinner in Eisenbach ist die CDU, die um fast zwölf auf 36,57 Prozent zugelegt hat. Noch stärker hat allerdings die AfD zugelegt, die von 9,5 auf 24,05 emporgeschossen sind. Die Misere der Ampelparteien spiegelt sich auch im Ergebnis der SPD wieder, die 2021 mit 26,1 Prozent fast gleichauf mit der CDU war und sich nun bei 12,4 Prozent wieder findet. Die Grünen sind aus der Abstrafung der Ampel mit 9,5 Prozent noch am besten rausgekommen. Das ist ein Verlust von gerade einmal zwei Prozent.

Auch bei den Erststimmen ist Felix Schreiner für die CDU unangefochten mit 41,5 Prozent durchs Ziel gegangen. Seine schärfste Widersacherin war nicht die SPD-Kandidatin Rita Schwarzelühr-Sutter, sondern Andrea Zürcher von der AfD mit 22,9 Prozent. Schwarzelühr-Sutter folgt mit 15,4 Prozent nur als dritte in der Industriegemeinde. Die Wahlbeteiligung lag bei 86,4 Prozent und damit fünf Prozent über dem Ergebnis von 2021.

Feldberg

In Feldberg hat man sich mit dem Auszählen der Stimmen Zeit gelassen. Erst um 20.53 Uhr lag das vorläufige Endergebnis der 974 abgegebenen gültigen Stimmen vor. Deutlicher Wahlgewinner in der höchstgelegenen Gemeinde Baden-Württembergs ist die CDU. Allerdings ist ihr Zuwachs mit sechs auf 35,01 Prozent nicht so stark wie der Trend. Im Mittelfeld haben sich die Grünen mit einem Verlust von rund einem Prozent erstaunlich gut geschlagen und sind mit 16,3 Prozent sogar zur zweiten Kraft in Feldberg aufgestiegen. Dicht gefolgt von der AfD, die ihr Ergebnis von 6,4 auf 15,9 Prozent gesteigert hat. Die SPD ist mit 11,4 Prozent somit nur noch die viertstärkste Partei in Feldberg. Aus dem Mittelfeld verabschiedet hat sich die FDP, die 2021 noch auf starke 16,2 Prozent gekommen war und nun einen Absturz auf 6,7 Prozent hinnehmen muss. Dicht dahinter folgt die Linke, die auf 6,2 Prozent kommt.

Bei den Erststimmen distanzierte CDU-Kandidat Felix Schreiner seine Konkurrentinnen Rita Schwarzelühr-Sutter von der SPD, Jan-Lukas Schmitt von den Grünen und Andrea Zürcher von der AFD um jeweils 25 Prozent. Die Wahlbeteiligung am Feldberg lag bei 82,3 Prozent und damit vier Prozent über der Wahl von 2021.

Friedenweiler

Zehn Prozent Plus – dieses Ergebnis kann die CDU in Friedenweiler einfahren und landet bei 37,9 Prozent. Ebenfalls um zehn Prozent, allerdings nach unten, verändert sich das Ergebnis der SPD, die nur noch mit 14,6 Prozent abschneidet. Die Grünen liegen bei 11 Prozent (2021 noch 15,6 Prozent). Die FDP stürzt von 12,8 auf 4,9 Prozent ab. Die AfD legt dagegen deutlich zu und bekommt 17,2 Prozent (6,6). Zuwachs auch bei der Linken: Sie kommt von 2,1 auf 5,4 Prozent. Das BSW landet bei 3,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei 82,3 Prozent (78 Prozent). CDU-Mann Schreiner kommt auf 43,7 Prozent, Rita Schwarzelühr-Sutter auf 15,7 Prozent. Sie wird von AfD-Frau Andrea Zürcher überholt, die 16,4 Prozent bekommt. Jan-Lukas Schmitt erhält 9,4 Prozent, Julian Besemann von der Linken 5,2 Prozent.

St. Märgen

In St. Märgen ist die Welt der CDU wieder zurechtgerückt. Nach dem Absturz 2021 auf 32,8 Prozent, erzielt sie am Sonntag 44,11 Prozent. St. Märgen scheint gegen bundesweite Trends ein stückweit immun zu sein. Schon bei der Landtagswahl im Frühjahr 2021 verlor die CDU nicht so viele Stimmen an die damals starken Grünen wie an anderen Orten. Das bekam jetzt auch die AfD zu spüren, die nur um magere drei Prozent auf 11,9 zugelegt hat. Bei den Erststimmen liegt CDU-Kandidat Felix Schreiner bei fast 50 Prozent.

Als zweite Kraft hat sich die SPD mit 12,17 Prozent knapp behaupten können. Gefolgt von den Grünen mit 11,62 Prozent. Mit einem Verlust von fünf Prozent hat die Partei allerdings überdurchschnittlich stark in der Klostergemeinde Federn lassen müssen. Die FDP, 2021 noch bei stolzen 12,8 Prozent, ist nun nicht einmal unter den sonstigen Parteien vorne. Stärker ist die Linke mit 5,14 Prozent, die Freien Wähler haben mit 4,19 Prozent gerade einmal eine Stimme weniger bekommen als die Liberalen. Die Wahlbeteiligung in St. Märgen lag bei 89,77 Prozent.

Breitnau

Als erste Kommune hatte – wie schon 2021 – Breitnau sein Wahlergebnis gemeldet. Sieger ist auch hier die CDU mit 38,9 Prozent. Kandidat Felix Schreiner bekommt sogar 45,3 Prozent. Die SPD muss wie überall Federn lassen: Von 20,1 Prozent sinkt sie auf 13,6 Prozent, Rita Schwarzelühr-Sutter schafft noch 15,5 Prozent. Die Grüne erreichen 14,8 Prozent (2021 waren es 20,5 Prozent), Kandidat Jan-Lukas Schmitt holt 12,9 Prozent. Die AfD kommt mit 13,3 Prozent auf Platz vier. Die FDP erreicht noch 4,9 Prozent, bei der letzten Wahl waren es noch 12,7 Prozent gewesen. Die Wahlbeteiligung steigt auf 87,5 Prozent.
Schlagworte: Rita Schwarzelühr-Sutter, Felix Schreiner, Andrea Zürcher
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Von Philipp Peters, Markus Zimmermann, Bastian Bernhardt, Michael Sträter, Ulrike Sträter, Mark Alexander, Ulrike Derndinger, Benedikt Hecht