Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2017 I
Die unglaubliche Geschichte
Von Miriam Beisswenger, Klasse F10, Clara-Grunwald-Schule, Freiburg
Miriam Beisswenger, Klasse F10, Clara-Grunwald-Schule & Freiburg
So, 2. Apr 2017, 15:15 Uhr
Schreibwettbewerb
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Als seine Augen wieder einigermaßen normal sehen konnten, guckte er von einer Brücke runter in einen wild strömenden Fluss. B. Zetti sah schnell nach oben, denn er hatte furchtbare Höhenangst. Das war aber leicht zu verstehen, denn die Brücke sah sehr alt und morsch aus. Durch zahlreiche Lücken konnte er in den tiefen Abgrund blicken. Doch das Ufer sah so vielversprechend aus, dass B. Zetti fast in einem hohen Bogen in den gefährlichen Fluss stürzte: Die Bäume waren in saftigem, tiefen Rot verfärbt und trugen viele rote, reife Früchte, so viele, dass fast alle Äste bis zum Boden hinabhingen. Um sie herum standen viele weiße, pink- und lilafarbene Blumen.
Von dem Ufer verzaubert, merkte B. Zetti gar nicht, dass die Brücke anfing zu schaukeln, wohl vom Wind, der stark in die Bäume peitschte, so dass einige der Früchte abfielen. Beängstigt lief er, so schnell er konnte, über die Brücke. Erleichtert und überwältigt von der Schönheit des Ufers und immer noch ganz verzaubert, kam er auf festem Boden auf. Er musste sich erst einmal setzen, da seine Knie weich wie Butter waren.
Auch wenn B. Zetti unbedingt an diesem verzauberten Ort bleiben wollte, war er viel zu neugierig, um nur dazusitzen. Neugier gehörte ja zu seinem Beruf. Also sprang er auf und blickte sich um. Er sah auf der Nordseite einen Wald, auf der Südseite war eine Sommerwiese, die in allen Farben strahlte. Auf der Ostseite würde er wieder auf die morsche, alte und einsturzgefährdete Brücke kommen, und da noch ein Mal draufzugehen kam ihm keinesfalls in den Sinn. Die Westseite kam auch nicht infrage, denn da war eine Felswand, die B. Zetti bei seiner Höhenangst nie und nimmer besteigen würde. Schließlich entschied er sich für den Wald, denn der war bestimmt nicht so groß.
Der Wald war wunderschön, denn er war sehr farbenfroh, wie man es bei uns überhaupt nicht kennt: Blaue Blumen, die wie große Trompeten aussahen, kleine Bäche, und alles war feucht, fast wie im Regenwald, in dem B. Zetti schon einmal war und über unentdeckte Tierarten berichtet hat.
Damit, dass der Wald klein war, sollte B. Zetti wohl Recht behalten, denn schon bald sah er merkwürdige Erdhügel, die ihn an seine Reise nach Afrika erinnerten. Dort haben die Menschen auch in solchen Erdhügeln gewohnt. Auf dem Schotterweg sah B. Zetti plötzlich etwas funkeln und glitzern. Schnell lief er hin, und was er sah, raubte ihm für einen einzigen Augenblick dem den Atem. Da lag ein Diamant, und ob man es glauben mochte oder nicht, ein paar Meter weiter lagen goldene Ohrringe. Aus dem rechten Augenwinkel sah er ein Mädchen, das schnell wegrannte.
Und schon nahm er die Verfolgungsjagd auf und, ehrgeizig wie er war, gab er so schnell nicht auf. So war er gleich auf derselben Höhe und hielt es am Jackenärmel fest. Doch mit einem geübten Handgriff und einem Tritt mit dem Bein wandte sie sich von dem erstaunten B. Zetti ab und verschwand. Er ging zu einem Erdhügel, der sehr schön aussah. Davor stand eine alte Dame, und im Eingang stand ein großer, alter Mann. Neben ihm tauchte ein kleiner vierjähriger Junge auf und strahlte ihn an.
"Wer bist du?", fragte die alte Dame. "Ich bin B. Zetti ", antwortete er. "Tritt doch ein. Ich heiße Neya, das ist mein Enkelsohn Tomos und das mein Mann Salim ", sagte die Frau. B. Zetti trat ein und fühlte sich sofort wohl. Alle setzten sich an den runden Holztisch. B. Zetti nahm sich einen Keks aus dem Teller, der mit schnörkeligen Buchstaben verziert war. B. Zetti erzählte ihnen von dem Mädchen, das so rasch aufgetaucht und wieder verschwunden war. Salim seufzte: "Nach deiner Beschreibung müsste das Samaya, die Tochter von Frau und Herr Alowolo sein. Die Alowolos sind sehr reiche Leute in unsrem Dorf. Samaya wollte wie normale Menschen sein, und dass ihre Eltern einen Teil ihres Geldes an die Ärmsten in unsrem Dorf spenden. Doch die kauften sich gleich die nächsten Sachen: eine Jacht, einen Aufzug für ihr riesiges Schloss und noch sehr viel mehr." "Oh", flüsterte B. Zetti nur und bedankte sich.
Er wollte auf alle Fälle eine Lösung für das Ganze finden. So machte sich B. Zetti betrübt und doch fröhlich mit der Hoffnung, einen neuen Auftrag zu haben, auf den Weg nach draußen. B. Zetti hüpfte von einem Bein aufs andere und kam so schließlich an die Stelle, wo das Mädchen ihm entwischt war. Dies war B. Zetti etwas peinlich. Er ging an die Stelle, wo die Ohrringe lagen, und betrachtete sie: Die oberste Perle war türkis, die mittlere gelb und die unterste rot. Zwischen ihnen waren immer zwei goldene Perlen. Gleich ein paar Meter weiter lag wieder etwas auf dem Boden: ein Dutzend Armbänder und daneben eine wunderschöne Halskette. Später überlegte er, ob er alles einpacken sollte.
Doch da hörte er es im Gebüsch rascheln. Er dachte, dies muss Samaya sein. Er schlich sich an und wollte sie gerade packen, als er es zischhhhhhen hörte. Eine Schlange näherte sich, und er erkannte eine Waldkobra, die sich auf ihn zu schlängelte. Die kannte er aus der Biosphäre, die in Potsdam stand. Dort war einmal eine sehr seltene Vogelart ausgebrochen, und B. Zetti hatte einen Artikel darüber geschrieben. Von hinten kam jemand angerannt und zog ihn weg, denn die Waldkobra ist eine der gefährlichsten Schlangen Afrikas. Zusammen rannten sie davon, dicht gefolgt von der Kobra. Sie liefen sehr schnell, und doch hatte die Kobra sie schnell eingeholt. Doch aus Zufall öffnete die alte Dame Neya die Tür und erkannte die Gefahr sehr schnell, da sie schon öfters vor einer Schlange fliehen musste und sogar schon einmal lebensgefährlich verletzt worden war. Sie ließ die Kinder rein, doch der Kobra schlug sie die Tür vor der Nase zu. Draußen hörte man ihr verärgertes Zischeln. Doch dann verschwand sie.
Samaya wollte vom Stuhl aufspringen und verschwinden, doch B. Zetti konnte sie dieses Mal mühelos festhalten. Samaya schrie: "Okay, ich gebe ja alles zu. Ich bin abgehau ...""aber das wissen wir doch längst!", lächelte Neya. "Oh", flüsterte Samaya. "Bitte verratet mich nicht", fügte sie noch flehend hinzu. "Natürlich verraten wir dich nicht! Wir versuchen nur, eine gute Lösung zu finden, die allen gefällt. Ich schlage vor, dass wir noch heute zu deinen Eltern gehen und eine Lösung finden. Es ist ja erst 13 Uhr." Samaya zögerte erst, doch dann kam sie mit. Geschützt von einer Decke lief Samaya mit. Wenn sie ungeschützt laufen würde, dann würde sie ja entdeckt.
Zum Glück waren die 13 Wächter gerade abgelenkt. So gelangten alle in das Schloss. Nun schritt Samaya voran und führte sie zu ihren Eltern. "Samaya, meine Kleine, da bist du ja wieder!", rief Frau Alowo. Samaya sprang auf ihre Mutter zu und umarmte sie stürmisch. "Mama, Mama", rief Samaya. "Das ist B. Zetti, das ist Neya, das ihr Mann Salim und das ihr Enkelsohn Tomos. Wir haben eine Lösung gefunden: Ich ziehe zu Neya. Was hältst du davon?" "Also für mich wäre das okay. Du bist schließlich schon 16", sagte Frau Alowo zufrieden. Ihr Mann willigte auch ein, und alles nahm ein gutes Ende. Mit einem Mal war B. Zetti wieder in der Bibliothek.
Das Buch hielt er immer noch in den Händen. Er lieh das Buch aus und fing in seinem Arbeitszimmer an zu schreiben: Ich war in der Bibliothek auf der Suche nach spannendem Lesestoff. Plötzlich sah ich ein altes dickes Buch ...
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