Zeitumstellung
Die Türkei schafft die Zeitumstellung ab
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Uhr um eine Stunde zurückgestellt / Nicht in allen Ländern wird an der Uhr gedreht.
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BRAUNSCHWEIG (dpa). In Deutschland werden die Uhren in der Nacht zum Sonntag um eine Stunde auf Winterzeit zurückgestellt. Für ein halbes Jahr gilt die Mitteleuropäische Zeit. So sicher wie der Dreh an den Uhrzeigern, so sicher ist auch die Diskussion, ob die Zeitumstellung nötig ist. Wie gehen andere Länder und Regionen mit Stunden, Tagen und ihren Zeitzonen um?
Ein Traum für viele Deutsche: Die Türkei schafft die Zeitumstellung ab. In der Nacht zum Sonntag sollen die Uhren ganz normal durchlaufen. Damit entscheidet sich das Land nicht für die Normalzeit, also die Winterzeit, sondern bleibt in der Sommerzeit. Ziel ist die bessere Nutzung des Tageslichtes – und weniger Verwirrung zur halbjährlichen Zeitumstellung. Mit der dauerhaften Umstellung auf Sommerzeit wechselt die Türkei die Zeitzone. Sie ist der Koordinierten Weltzeit (UTC) damit drei Stunden voraus – statt bislang zwei in der Normalzeit.
Zypern
Auf der geteilten Mittelmeerinsel sorgt die Entscheidung der Türkei für Probleme. Die Insel wird von Sonntag an zwei Zeitzonen haben. Der türkisch-zyprische Norden wird die Uhren nicht auf die Winterzeit umstellen. Im griechisch-zyprischen Süden werden die Uhren dagegen umgestellt. Die Nicht-Umstellung auf die Winterzeit im Norden gilt als Rückschlag für die jahrelangen Bemühungen zur Überwindung der Teilung der Insel.
Spanien
Die Zeit dauerhaft um eine Stunde zurückstellen – das wollen immer mehr Menschen in Spanien. Denn in ihrem normalen Tagesablauf hinken sie zeitlich hinterher. Abendessen gibt es meist erst gegen 22 Uhr. Und das nicht, weil die Spanier Nachtmenschen wären, sondern weil nach Ansicht vieler das Land quasi einer falschen Zeitzone angehört. Demnach sollte Spanien nicht zur Mitteleuropäischen Zeitzone gehören wie Deutschland, sondern zur Zone der Westeuropäischen Zeit, wie Portugal oder Großbritannien. Das war bis 1942 auch so. Doch der damalige Diktator Francisco Franco entschied – wohl aus Sympathie für das Hitler-Regime – die Mitteleuropäische Zeit einführen.
Krim
Auch auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ticken die Uhren seit einiger Zeit aus politischen Gründen anders. 2014 stellte die Führung kurz nach ihrem nicht anerkannten Beitritt zu Russland die Zeiger zwei Stunden vor. Seitdem ticken die Uhren nicht mehr wie in der Ukraine, sondern wie im russischen Moskau.
Samoa
Mit dem Gefühl, einen ganzen Tag verschlafen zu haben, könnten vor rund fünf Jahren die Bewohner des kleinen Pazifik-Inselstaats Samoa aufgewacht sein. Die Atolle wechselten Ende 2011 über die Datumsgrenze nach Westen und stellten die Uhren um 24 Stunden vor. Der Freitag fiel damit aus. Der Zeitwechsel hatte wirtschaftliche Gründe. Samoa wollte in die Zeitzone der Haupthandelspartner Australien und Neuseeland rücken.
Venezuela
Im Mai wechselte auch Venezuela seine Zeitzone. Damit verließ das Land die 2007 vom damaligen Präsidenten Hugo Chávez geschaffene Zeitzone, welche viereinhalb Stunden hinter der Greenwich Time lag. Eingeführt wurde sie, damit Schulkinder nicht mehr so früh aufstehen müssen. Im Mai stellt man die Uhr nun eine halbe Stunde vor. Das Tageslicht soll besser genutzt werden, um Strom zu sparen.
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