Die Trainingsklasse hat sich bewährt

Verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler erhalten seit 2010 in der "Trainingsklasse Ortenau" besondere Unterstützung. Jetzt steht fest: Das Projekt wird fortgesetzt.  

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Die Trainingsklasse soll Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten gezielt fördern.   | Foto: Angelika Warmuth
Die Trainingsklasse soll Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten gezielt fördern. Foto: Angelika Warmuth
Im Jahr 2010 ist auf Initiative der Schulträger Kappel-Grafenhausen, Rust, Ringsheim, Mahlberg und Ettenheim in Zusammenarbeit mit dem Oberschulamt und dem Ortenaukreis das Modellprojekt Trainingsklasse Ortenau ins Leben gerufen worden. Schulstandort war von Anfang an Kappel-Grafenhausen. Die Verantwortlichen zogen nach der Projektphase eine positive Bilanz und vereinbarten eine Fortführung.

Verantwortlicher Träger der Trainingsklasse ist die Ohlebusch-Gruppe, für die Angelika Weber und Anita Meier in der jüngsten Sitzung des Ettenheimer Gemeinderatsausschusses Verwaltung, Kultur, Soziales über den Sachstand berichteten. Finanziell tragen das Projekt der Ortenaukreis, das Staatliche Schulamt und die beteiligten Gemeinden. Ettenheims jährlicher Anteil an den Kosten liegt bei 7750 Euro.

Ziel der Trainingsklasse ist es, Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen eins bis sieben, die mit besonders herausforderndem Verhalten den Unterricht in ihrer Regelklasse belasten, frühzeitig aus ihrem Klassenverband herauszulösen. Über die Trainingsklasse sollen sie mit speziell ausgebildeten Fachkräften wieder für eine individuell gelingende Schullaufbahn fit gemacht werden. Das Unterstützungsangebot ist bis zu einem Jahr lang angedacht, kann aber auch früher beendet werden. Die Mitarbeit der Eltern beeinflusse die Aufenthaltsdauer in der Trainingsklasse, sagte Anita Meier auf Rückfrage aus dem Ratsrund. Derzeit besuchten mehr Jungen als Mädchen die Trainingsklasse. Im vergangenen Schuljahr 2023/24 seien von den sechs Schülerinnen und Schülern zwei aus Ettenheim und vier aus umliegenden Gemeinden gekommen. Sechs Schulen betreut die Ohlebusch-Gruppe neben weiteren Dienstleistungen. Die Fachkräfte arbeiten auch mit Jugendamt und öffentlicher Jugendhilfe zusammen.

Die beiden Vertreterinnen der Ohlebusch-Gruppe zeigten den Ratsmitgliedern in Ettenheim die Anwendungsbereiche auf, mit denen sie Kinder und Jugendliche, die schulisch an ihre Grenzen kommen, zu einer Rückführung in deren Herkunftsschule ertüchtigen wollen. Zudem eröffneten sie einen Zugang zu weiteren Hilfen wie diagnostischer Abklärung, therapeutischer Unterstützung oder sozialer Vernetzung. Eng sei die Verbindung zu den Herkunftsklassen, deren Lerninhalte wöchentlich an die Trainingsklasse weitergeleitet würden.

Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz erinnerte an die leidenschaftlichen Diskussionen über die Einrichtung einer solchen Trainingsklasse, wie sie vor allem von Kappel-Grafenhausens Schulleiterin Maria Gut und Ettenheims BiZ-Konrektor Christof Terglane angeregt worden war. Nach 15 Jahren könne man bestätigen, dass diese Einrichtung Kindern und deren Eltern eine Chance gebe, ohne die der Lebensweg der Heranwachsenden in eine negative Richtung führen könnte. Somit seien die Erfolge der Trainingsklasse auch ein Gewinn für die Gesellschaft, sagte Metz.
Schlagworte: Bruno Metz, Maria Gut und Ettenheims, Anita Meier
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