Zisch-Schreibwettbewerbgewinner Frühj. 2019 II
Die Suche nach der magischen Tinte
Von Aurica Stelz, Klasse 4, Grundschule Reichenbach, Außenstelle Kuhbach, Lahr
Mo, 8. Jul 2019, 16:15 Uhr
Schreibwettbewerb
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Als sie eines Tages im Wald spazieren gingen, schien B. Zetti irgendetwas zu suchen. "Was suchst du?", fragte Betti Z., doch er antwortete ihr nicht. Da tauchte unter den Bäumen ein Häuschen auf. "Da ist es ja endlich!", jubelte B. Zetti. "Komm Betti, wir gehen mal anklopfen." Zögernd folgte Betti Z. ihm. Als die beiden an der Tür klopften, hörten sie eine Stimme, die rief: "Herein." Wie auf Kommando öffneten die Kinder die Tür.
Das Haus hatte nur einen Raum mit Sessel, Tisch, Stühlen und Kamin. Auf einem Sofa saß eine alte Frau. "Was wollt ihr hier?", fragte sie barsch. B. Zetti antwortete: "Jemand erzählte mir, dass im Wald eine alte Frau wohnt, die alles weiß. Deshalb wollte ich Sie fragen, ob es nicht noch etwas anderes zum Schreiben gibt als Kohle." Die Frau starrte ihn verwundert an. "Natürlich kenne ich ein anderes Mittel zum Schreiben. Ich hätte es auch längst besorgt, aber leider habe ich eine Sonnenallergie. Das Mittel zum Schreiben", sagte die Alte, " ist Tinte." Nun mischte sich Betti Z. ein: "Aber Tinte stößt ein Tintenfisch aus. Es muss magische Tinte sein. Die Frage ist aber, wo findet man die?" Die alte Dame erwiderte: "Mitten im Herz Afrikas liegt eine große Burg. In der Burg ist die Tinte. Doch sie wird von einem Drachen bewacht." "Danke für den Hinweis", sagte B. Zetti und sie verabschiedeten sich. Dann gingen die Kinder nach Hause.
Am nächsten Tag packten sie die Koffer für die lange Reise. Die beiden hatten unter großen Bemühungen im Reisekatalog etwas Passendes rausgesucht. Weil es damals noch keine Flugzeuge gab, wurden sie mit dem Auto zu einem Schiff gebracht. B. Zetti wurde ganz seekrank. Er war froh, als sie endlich von dem Schiff kamen. Im Hotel angekommen, packten sie die Koffer aus. Betti Z. packte schnell ihren Schlafsack in einen Rucksack und sie wanderten zu der Burg. Doch sie kamen nicht weit. Viele Elefanten versperrten den Weg. Aber B. Zetti und Betti Z. fanden, dass es sowieso schon spät war, und schlugen ein Lager auf. Die beiden Kinder recherchierten noch über das Herz Afrikas und schliefen nach und nach ein. Betti Z. hatte einen seltsamen Traum. Sie träumte, dass sie und B. Zetti auf Löwen zu der Burg ritten und der Drache ihnen die Tinte überließ.
Am nächsten Tag weckte B. Zetti sie und beide setzten die Wanderung fort. Betti Z. erzählte von ihrem Traum, aber ihr Freund lachte sie nur über die Fantasie aus. Endlich sahen sie am späten Nachmittag hohe Türme aus dem Horizont aufragen und als sie näher kamen, sahen sie die Burg. Vor ihr lag ein schlafender Drache. Er war riesig und seine Schuppen schimmerten grün. Die gigantischen Flügel des Ungeheuers bedeckten den halben Körper. Beim Anblick dieses muskulösen Ungetüms bekamen die Kinder Gänsehaut. Doch trotz ihrer Angst schlichen sie an dem Drachen vorbei in die Burg.
Dort staunten sie. Sauber aufeinandergestapelt fanden sie Gläser mit Tinte darin. Jedenfalls sah es für die beiden wie Tinte aus. Vor den Gläsern lag ein Rezept für die Herstellung. Begeistert nahmen die Kinder das Rezept und fünf Gläser und packten die Sachen in den Rucksack. Leise gingen sie wieder aus der Burg hinaus.
Da erwachte der Drache und sah die Kinder. Er wurde wütend und fauchte: "Wer wagt es, meinen Schlaf zu stören und die Tinte zu klauen? Wer hat es gewagt, in die Burg einzudringen?" Zornig sah er die beiden an. Doch sie suchten Schutz hinter der Burg. Der Drache versuchte, sie mit seinem Feueratem zu vertreiben, und sprang ihnen hinterher um die Burg herum. Aber mit seinem letzten Feuerstoß traf er aus Versehen die Burg, die sofort anfing zu brennen. "Meine Burg! Sie brennt!", schrie der Drache verzweifelt. Die Angst packte das Ungeheuer. Voller Panik flog es weg und wurde nie wieder gesehen.
Glücklich gingen die Kinder nach Hause. Für ihren Fund bekamen sie als Belohnung eine Million Dollar. Von dem Tag an stand überall schöne Schrift, so, wie wir es kennen. Und als B. Zetti und Betti Z. erwachsen wurden, arbeiteten sie bei der Badischen Zeitung als Ehrenangestellte.
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