Die Spieler des SC Freiburg sind mit den Fans vernetzt und virtuell auf Ballhöhe
Daniel Caligiuri verlost ein Trikot, Oliver Sorg nimmt Fans mit in den Mannschaftsbus – zumindest auf Facebook. Die meisten SC-Spieler sind virtuell auf Ballhöhe – doch posten sie auch selbst?
Do, 14. Mär 2013, 19:27 Uhr
Freiburg
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Spielername | Zahl der Likes |
---|---|
Daniel Batz | 179 |
Daniel Caligiuri | 6505 |
Erik Jendrišek | 1522 |
Ivan Santini | 1313 |
Jan Rosenthal | 2595 |
Johannes Flum | 2914 |
Julian Schuster | 3138 |
Karim Guédé | 3695 |
Matthias Ginter | 2761 |
Max Kruse | 7288 |
Oliver Baumann | 10.893 |
Oliver Sorg | 3575 |
Der SC Freiburg lasse den Spielern online viel Freiraum, sagt Pressesprecher Rudi Raschke. Es verstehe sich von selbst, dass keine Interna oder vereinsschädigenden Äußerungen verbreitet werden dürften. "Eben nichts, das ihnen die Bild-Zeitung ins Wohnzimmer bringt."
Am neunten Januar sah es schön aus, auf der spanischen Insel Rota: Der verlassene Strand, der beinahe klare Himmel – zwar können die Fans den Sand unter den Zehen nicht spüren, doch nahm sie Jan Rosenthal zumindest virtuell mit ins Trainingslager des SC Freiburg. Sein Fanaccount auf Facebook gefällt mittlerweile mehr als 2590 Menschen. Sie verfolgen seine Statusupdates und seinen Werdegang als Fußballer Schritt für Schritt. Auch postet er Privates, etwa Fotos aus dem Krankenhaus nach überstandener Knie-OP. Zurückhaltender ist da Offensivspieler Max Kruse. "Das Profil ist dafür da, dass die Fans wissen, was wir machen", sagt Kruse. Und das wollen viele wissen: Über 7280 Fans folgen ihm, lesen und kommentieren seine Statusmeldungen zu den Spielen und liken Bilder vom Feld oder aus dem Mannschaftsbus. Zwar fülle er seinen Account persönlich, ein Freund unterstütze ihn aber dabei: "Er hat selbst auch Spaß daran, mich so zu begleiten und wir teilen uns die Arbeit etwas auf." Seine Nachrichten beantworte er aber selbst.
Jedem Fan antworten – das gehe nicht, sagt Daniel Caligiuri. Auch ihn unterstützt ein Freund bei der Profilpflege. An Valentinstag verloste der SC-Profi unter seinen mehr als 6500 Fans ein Trikot. Die Aktion habe ihm ein Berater vorgeschlagen. Den Gewinner zog er selbst.
Aktionen wie Gewinnspiele betrachtet Friedemann Vogel, Juniorprofessor für Medienlinguistik an der Universität Freiburg, als eine Möglichkeit, Fans an den jeweiligen Verein in einer Community zu binden. Eine weitere seien auch persönliche oder zumindest als persönlich-privat inszenierte Beiträge der Spieler. "Letzteres dient vor allem dazu, eine fiktive Nähe und emotionale Bindung zu den Fans herzustellen, ein gewisses Image aufzubauen und zu verbreiten", sagt Vogel.
Pressesprecher Rudi Raschke betrachtet Facebook als Medium, über das der Verein unter anderem sportliche Inhalte publiziere, Auszüge aus der Pressekonferenz und Video-Beiträge. "Wir wollen die Leute informieren, ohne dass jetzt Erlösmöglichkeiten da sind." Der Sport-Club hat über 77.990 Fans und trotz der ihm nachgesagten Bescheidenheit fühlt sich das Team doch geschmeichelt. "Wir sind da auch nicht ganz frei von, klar schauen wir drauf", sagt Raschke. "Der Pokalsieg in Mainz hat uns über die Woche Wahnsinnszuwächse gebracht." Finanziellen Aufwand für die Imagepflege auf Facebook betreibe der Sport-Club nicht. "Andere Vereine beschäftigen Agenturen, der FC Bayern zum Beispiel."
Bei den Facebook-Seiten der Spieler fallen Friedemann Vogel sofort die ähnlichen Bilder auf. "Ich vermute eine Orchestrierung der Accounts durch das Management." Laut Pressesprecher Raschke beziehen die Spieler die Fotos alle aus demselben Pool, der dem SC zur Verfügung steht. Medienwissenschaftler Vogel zufolge werden Facebook und andere soziale Netzwerke gezielt zur Konsumentenwerbung eingesetzt. Die Spieler des SC machen sich eigenen Angaben zufolge darüber aber keine Gedanken. "Neulich hab’ ich für ein Lied Werbung gemacht, weil’s ganz cool war und eine Charity-Sache ist, die ich einfach ein bisschen unterstützen wollte", sagt Oliver Sorg. "Aber mich hat niemand darum gebeten."
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