Ökonom Joachim Möller

"Die Roboter verlassen ihre Käfige"

BZ-INTERVIEW mit Ökonom Joachim Möller über Jobs der Zukunft, die Furcht vor menschenleeren Fabriken, die unersetzliche Empathie und Maschinen als Vorgesetzte.  

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Mensch und Maschine schrauben in Köln gemeinsam am Ford Fiesta.  | Foto: obs/Ford-Werke GmbH/Friedrich Stark
Mensch und Maschine schrauben in Köln gemeinsam am Ford Fiesta. Foto: obs/Ford-Werke GmbH/Friedrich Stark

LAUF AN DER PEGNITZ. Joachim Möller zählt zu den kenntnisreichsten Experten der Arbeitswelt von heute und morgen. Im Gespräch mit Ronny Gert Bürckholdt erklärt er, warum auf die Belegschaften epochale Veränderungen zukommen. Laut Möller gibt es aber keinen Grund für Horrorszenarien. Stattdessen überwiegen in seinen Augen die Chancen. So könnten in der Wirtschaft 4.0 Maschinen Menschen mit geringer Qualifikation und körperlichen Defiziten helfen – und so deren Aussicht auf Arbeit sogar verbessern.

BZ: Herr Möller, Sie und ich sitzen im Café eines Tagungs- und Fortbildungszentrums und sprechen über die Zukunft der Arbeit. Wenn Sie sich umschauen, welche Arbeitsplätze hier wird es in zehn Jahren nicht mehr geben, weil den Job ein Roboter oder ein Algorithmus macht?
Möller: Auch dann wird eine Frau oder wird ein Mann den Kaffee bringen. Es wäre wohl technisch möglich, dass Maschinen das übernehmen, aber die Vorlieben der menschlichen Kunden sprechen dagegen. Nicht alles, was technisch geht, wird gemacht. Niemand will in einem Biergarten von einem Roboter bedient werden, wir wollen auch nicht von einem Roboter gepflegt werden, wenn wir alt sind. Roboter werden den Menschen in diesen personenbezogenen Dienstleistungen nicht ersetzen. Sie werden den Pflegern zur Hand gehen, sie werden ihnen anstrengende Tätigkeiten abnehmen wie das Umbetten von Bettlägerigen. Das könnte dem Pfleger mehr Zeit eröffnen für das persönliche Gespräch, was heute oft zu kurz kommt. Insofern kann ...

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Schlagworte: Joachim Möller, Unterm Strich

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