Frauen-WM
Lena Petermann vom SC Freiburg nutzt ihre Chance
"Sie stellt auf dem Feld richtig was dar", sagt Bundestrainerin Silvia Neid. Gemeint ist Lena Petermann. Bei der Frauen-WM in Kanada hat die Stürmerin vom SC Freiburg ihre Chance genutzt.
Mi, 17. Jun 2015, 0:00 Uhr
Frauenfussball
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"Manchmal muss ich mich selbst kneifen und mal berappeln, was hier gerade abgeht", sagte die 21-Jährige verlegen. Dabei hatte das Nordlicht mit dem Doppelpack beim 4:0 gegen Thailand doch alles dafür getan, sich ins Rampenlicht zu katapultieren.
Nämlich eine, die dank ihrer Athletik keine Ruhe gibt. Zweimal wuchtete sie in ihrem vierten Länderspiel wie selbstverständlich die Kugel per Kopf über die Linie, bereitete zudem einen Treffer – von Sara Däbritz (ehemals SC Freiburg) – mit energischem Einsatz vor. Die Tore wollten sie ihren Eltern widmen, die zwar nicht nach Kanada gekommen sind, "aber die sind immer hier" – dabei zeigte sie auf ihr Herz. Die U-Generation verhält sich also gerade rührig, was Kapitänin Nadine Angerer gar nicht verwunderte. "Die Jungen sind vom Kopf sehr klar." Petermann kommt zugute, dass sie sowohl ein unrühmliches Kapitel beim Hamburger SV – Rückzug aus der Frauen-Bundesliga – als auch einen Florida-Abstecher schon hinter sich hat.
Und nicht zu vergessen die Erfahrung einer U-20-Weltmeisterschaft eben in Kanada. Dass sie damals für die deutsche Auswahl berufen wurde, soll übrigens nur der Freundschaft ihrer damaligen College-Trainerin Tiffany Roberts Sahaydak zu U-20-Nationaltrainerin Maren Meinert zu verdanken sein, die den Rat erteilte, sich den "Rookie of the year" der regionalen College-Konferenz von Orlando doch mal näher anzuschauen.
Heraus kam ein kleines Sommermärchen: Die Spätberufene avancierte mit Siegtoren im Halbfinale gegen Frankreich und im Finale gegen Nigeria zum "Golden Girl", das daraufhin sich zur Rückkehr nach Deutschland entschloss. Die Erfahrung ist jetzt auf allen Ebenen wertvoll. Petermann: "Ich weiß, wie so ein Turnier läuft; ich kenne die Bedingungen; ich weiß, wie der Ball auf Kunstrasen springt."
Doch allein von der medialen Aufarbeitung ist eine WM bei der A-Nationalmannschaft eben doch etwas anderes. "Wahnsinn, wer das alles zu Hause mitbekommt, und wer mir alles bei Facebook schreibt. Ich lese aber nur das Gröbste. Ich will mich nicht ablenken lassen."
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