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Die individuellen Fähigkeiten aufnehmen und integrieren

Am 7. Dezember findet im Burghof die 33. Benefizgala "Nacht der Klänge" statt. Dabei ist auch wieder die inklusive Band Vielklang der Städtischen Musikschule.  

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Die Band Vielklang beim Auftritt im Burghof Foto: Barbara Ruda
Schon lange nimmt die Städtische Musikschule das Thema "Inklusion" in den Blick. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Idee zum grenzüberschreitenden inklusiven Festival Trio von ihrem stellvertretenden Leiter Alf Schulze kam. Die musikschuleigene inklusive Band Vielklang bestritt in diesem Rahmen drei Konzerte, darunter eines im Kulturzentrum La Comète in Frankreich. Auch bei der diesjährigen "Nacht der Klänge" geben Vielklang wieder eine Kostprobe ihres gemeinsamen Musizierens.

2013 wurde die Band in Kooperation mit der Lebenshilfe und der Pestalozzi-Schule als Banda Inclusiva gegründet. Ein Jahr später übernahmen die Musikpädagogen Pedrac Tomic und Daniel Lachmann sowie der pensionierte Lehrer von der Pestalozzi-Schule, Folk Irmler, gemeinsam die Leitung. Als Tomic die Musikschule verließ, folgte ihm Simone Losch nach. Wie Daniel Lachmann erklärt, kann jede und jeder, der interessiert ist, zu dem Ensemble stoßen. Ursprünglich für die Altersspanne von 14 bis 20 Jahren konzipiert, wurde die Höchstgrenze mittlerweile aufgeweicht. Schließlich ist Simon von Anfang an dabei und denkt gar nicht ans Aufhören, auch wenn er jetzt schon in den Zwanzigern ist.

Eine musikalische Vorbildung muss man nicht mitbringen, um bei Vielklang mitzuspielen."Wir greifen die individuellen Fähigkeiten auf und integrieren sie", erläutert Lachmann. "Sie werden so eingesetzt, dass jede(r) zur Geltung kommt, aber nicht überfordert ist." Das sei der Kern des Bandkonzepts. Die Stücke, die die Band angeht, werden gemeinsam ausgewählt - zumeist im rituellen Sitzkreis zu Beginn jeder Probe. Dabei spielt oftmals eine Rolle, was die Mitglieder auch privat gerne hören - und natürlich, was machbar ist. Dabei sind Stücke mit festerem Rahmen und welche, in denen Musikalisches aus dem Moment heraus passiert. Lucy an der Klarinette spielt gerne Klezmer, Till am Horn Volksmusik und Schlager. Je nachdem ob man ihren Nerv trifft, sind die Musiker begeistert bei der Sache. Trommlerin Ronja reagiert sehr spontan, kann sich hundertprozentig einbringen und bei Konzerten die Leute mitreißen, aber manchmal zieht sie sich auch komplett zurück. Weil man nicht planen kann, in welchem Maße die Einzelnen aktiv werden, muss man vieles der Spontanität überlassen.

Bei der Eröffnung des Trio-Festivals improvisierte Vielklang frei zu Bildern einer Ausstellung, beim Konzert in Frankreich stand unter anderem "Sur le Ciel de Paris" auf dem Programm, und beim Trio-Finale im Burghof "Haus am See" von Peter Fox. Bei der "Nacht der Klänge" schöpft die Band sicherlich aus ihrem Repertoire, will aber auch das ein oder andere neue Stück darbieten.

Für die Lehrkräfte ist die Arbeit mit Menschen, die zum Teil keinen Instrumentalunterricht haben, eine besondere Herausforderung, denn sie müssen die gängigen musikalisch-ästhetischen Bilder hinter sich lassen und andere Klangbilder akzeptieren. Alle drei spielen in der Band mit. Geprobt wird montags von 18 bis 19.30 Uhr in der Pestalozzi-Schule. Neuzugänge sind jederzeit willkommen. Der Bereich "Inklusion" an der Städtischen Musikschule soll nach den Herbstferien um ein Projekt mit der Erich-Kästner-Schule erweitert werden.

Nacht der Klänge: Samstag, 7. Dezember, 18 Uhr, Burghof Lörrach, Tickets für 18 Euro / 11 Euro auf http://www.bz-ticket.de und in den BZ- Geschäftsstellen

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