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Die heimische Giftschlange

Giftig, aber scheu: Die Kreuzotter ist eine der am weitesten verbreiteten Schlangen in Europa. Auch in Baden-Württemberg ist sie zuhause – doch sie ist bedroht.  

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Die Kreuzotter ist eine Giftschlange, die es in Baden-Württemberg gibt. Aber sie ist sehr scheu und greift nur an, wenn sie keine Fluchtmöglichkeit hat. Foto: imageBROKER/Christoph Bosch (imago)
Sie ist eine von sechs Schlangenarten, die es in Baden-Württemberg gibt: die Kreuzotter. Sie steht auf der "roten Liste" bedrohter Arten, da ihr Bestand als selten eingestuft wird. Diese Tiere dürfen daher nicht gefangen oder getötet werden. Viele Menschen fürchten oder ekeln sich vor Schlangen, dabei sind sie eher scheu und greifen nur an, wenn sie keine Fluchtmöglichkeit mehr haben. Nur wenige halten sie für faszinierende Tiere. Daher stelle ich die Kreuzotter (lateinisch: Viper berus) vor.

Wie sieht die Kreuzotter aus?

Sie gehört der Familie der Vipern an und zählt mit einer Länge von etwa 50 bis 60 Zentimetern zu den kleineren Schlangen. Sie kann unterschiedliche Farben haben, von schwarz, schwarzweiß über braunschwarz. Ihr typisches Merkmal ist ein dunkles Zickzackmuster auf dem Rücken und eine x- oder v-förmige Zeichnung auf dem Kopf.

Wo lebt die Kreuzotter?

Sie lebt in locker bewaldeten Gebieten, Heiden, Grasländern und Mooren. In Baden-Württemberg ist sie im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb zu finden. Sie bevorzugt kühlere, höher gelegene Gebiete von 500 bis 1000 Metern. Die Schlange benötigt ungestörte Sonnenplätze wie Steine, Böschungen und Totholz.

Wovon ernährt sich eine Kreuzotter?

Sie ernährt sich von Eidechsen, Fröschen und kleinen Säugetieren, wie zum Beispiel Wühlmäusen. Ihre Beutetiere werden durch einen gezielten Biss geschwächt und danach anhand Ihrer Duftspur von der Schlange verfolgt. Die Beute wird im Ganzen verspeist.

Wie vermehrt sich eine Kreuzotter?

Im Frühling ringen die Männchen um das Recht der Paarung, bis das schwächere Männchen flieht. Der Sieger paart sich mit dem Weibchen. Meist im August kommen drei bis 20 Junge zur Welt. Diese werden lebend geboren, da sich die Eier im Bauch der Mutter entwickeln. Direkt nach der Geburt zerreißen sie die Eierschale und kriechen davon. Bereits kurze Zeit später beginnen sie zu jagen.

Hat die Kreuzotter natürliche Feinde?

Ja, vor allem Greifvögel wie Adler, aber auch Störche und Graureiher, Marder, Füchse, Igel und Wildschweine.

Ist die Kreuzotter giftig?

Ja, aber ihr Gift ist für den Menschen selten lebensbedrohlich – obwohl ihr Gift bis zu dreimal so giftig ist wie das der Klapperschlange. Denn der Giftvorrat der Kreuzotter beträgt gerade einmal 18 Milligramm. Gefährlich wird es für einen gesunden, erwachsenen Menschen nur bei vielfach größeren Mengen an Gift. Außerdem verschwendet die Kreuzotter ihr weniges Gift nicht; bei Verteidigungsbissen setzt sie es kaum ein. Vor einem Biss warnt sie ihren Angreifer durch lautes Zischen. Gefährlich ist ihr Biss in erster Linie für kleine Kinder, alte oder kranke Menschen. Trotzdem gilt nach jedem Biss: Ruhe bewahren, die Wunde ruhig halten, eventuell kühlen und sofort zum Arzt! Ihr Gift kann je nachdem zu Übelkeit, lokalen Blutungen und Kreislaufschwäche führen.

Wie verhält sich die Kreuzotter gegenüber Menschen?

Kreuzottern halten sich von Menschen fern. Sie sind nicht angriffslustig, sondern extrem scheue Tiere, die sich schon bei geringsten Vibrationen fluchtartig Schutz unter Felsen, in hohlen Baumstämmen und so weiter suchen. Sie gehen den Menschen also aus dem Weg, beißen nur im Notfall, wenn sie sich bedroht fühlen und keine Möglichkeit zur Flucht haben. Mit diesem Wissen und ein wenig Vorsicht steht dem nächsten Waldspaziergang nichts im Wege.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. November 2023: PDF-Version herunterladen

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