Er hat seinen Job geliebt, war mit Leib und Seele Arzt. Er lebte für seinen Beruf, doch dann unterlief ihm eine falsche Diagnose. Mit tödlichen Folgen. Die Geschichte eines Mediziners, der sein Selbstverständnis verlor.
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Das Telefon klingelt um vier Uhr morgens an einem Samstag, die Frau am anderen Ende der Leitung sagt, ihr Mann habe hohes Fieber. Landarzt Erich Becker schüttelt sich vor Müdigkeit. Später wird er erzählen, dass in diesem Moment die Katastrophe seines Lebens begann. "Geben sie ihm ein Schmerzmittel zum Fiebersenken", rät er der Frau. So steht es in den Gerichtsakten. "Bestimmt eine Grippe, kommen Sie um halb neun in die Sprechstunde." Becker kannte den Patienten nicht. Seit 20 Jahren war er Hausarzt in einem Dorf. An diesem Wochenende hatte er turnusgemäß den Notdienst übernommen für alle Einwohner in einem Radius von 20 Kilometern.
Erich Becker: Das ist nicht der richtige Namen dieses Arztes. Er will nicht, dass sein Name genannt wird oder die Region, in der er lebt. Er sitzt in seinem Büro in einem Versicherungsunternehmen, in dem er heute arbeitet. Die Praxis hat er aufgegeben. Der 63-Jährige spricht leise und bedächtig durch seinen ...