Interview

Die führenden Ökonomen Lars Feld und Marcel Fratzscher streiten über Wirtschaftspolitik

BZ-Plus Soll der Staat mehr investieren? Muss man etwas gegen die soziale Ungleichheit tun? Deutschlands führende Ökonomen Lars Feld und Marcel Fratzscher im BZ-Streitgespräch.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: adobe.com/montage: Rita Reiser
1/3
Foto: adobe.com/montage: Rita Reiser
Sie gehören zu den profiliertesten Ökonomen Deutschlands: Der liberale Lars Feld, Chef des Freiburger
Walter-Eucken-Instituts und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung und der keynesianisch orientierte Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. In vielen wirtschaftspolitischen Fragen sind die beiden unterschiedlicher Meinung.
Mehr Einnahmen als Ausgaben
BZ: Die Bundesrepublik hat im 1. Halbjahr 2018 einen Rekordüberschuss von 48 Milliarden Euro in den staatlichen Haushalten erzielt. Was sollte mit dem vielen Geld geschehen? Investieren, Schulden abbauen, Steuern senken oder etwas auf die hohe Kante legen?
Fratzscher: Für mich ist die klare Priorität, die Investitionen zu erhöhen. Steuern zu senken macht nur Sinn, wenn es langfristig Überschüsse gibt. Wir wissen aber, dass die derzeitige komfortable Lage mehr das Resultat von Glück als von guter Politik ist. Vor allem die extrem niedrigen Zinsen helfen. Die Bundesbank schätzt, dass der Staat allein durch die niedrigen Zinsen 45 Milliarden Euro spart. Das heißt: Gibt es keine Niedrigzinsen mehr, gibt es auch keine Überschüsse mehr. Hinzu kommen die gute Arbeitsmarktlage und hohe Gewinne bei den Unternehmen. Das sind die drei Faktoren, auf die die Politik keinen direkten Einfluss hat.
Feld: Steuersenkungen führen zu mehr privaten Investitionen und so zu Kapazitätsausweitungen. Daher sind sie allemal besser als strukturelle Mehrausgaben, etwa öffentliche Investitionen.
"Der Staat lebt von der Substanz." Marcel Fratzscher BZ: Herr Fratzscher, warum sind Investitionen für Sie so wichtig?
Fratzscher: Weil Deutschland auf diesem Gebiet ein großes Problem hat. Die öffentlichen ...

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Jetzt diesen Artikel lesen!

  • Alle Artikel auf badische-zeitung.de
  • News-App BZ-Smart
  • Freizeit-App BZ-Lieblingsplätze
  • Redaktioneller Newsletter
  • Kommentarfunktion
Jetzt abonnieren

nach 3 Monaten jederzeit kündbar

Schlagworte: Marcel Fratzscher, Lars Feld, Donald Trump

Weitere Artikel