Diskussion

Die Freiburger Ökonomen Feld und Landmann sprechen von "schwieriger Zeit" für die Weltwirtschaft

BZ-Abo Steht die liberale Wirtschaftsordnung vor dem Kollaps? Hat Europa den Zenit überschritten? Ergibt die Schuldenbremse weiter Sinn? Darüber sprechen die Ökonomen Oliver Landmann und Lars Feld im Interview.  

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Ein Abgesang auf Deutschland und Europa? Lars Feld und Oliver Landmann wollen darin nicht einstimmen. Technologisch könne der alte Kontinent durchaus mit den USA und China mithalten. Allerdings gebe es Verbesserungsbedarf. So müssten junge Unternehmen leichter an Kapital kommen. Und während Lars Feld die Schuldenbremse weiter verteidigt, ist sich Oliver Landmann sicher, dass sie spätestens nach der nächsten Bundestagswahl reformiert wird.
BZ: Haben Sie Ihren Küchenschrank voller Antidepressiva? Der von Ökonomen geschätzte und wohlfahrtssteigernde Freihandel ist auf dem Rückzug. Stattdessen werden Zölle erhöht. Steht die liberale, globale Wirtschaftsordnung vor dem Zusammenbruch?
Landmann: Antidepressiva verhindern keinen Kollaps der Weltwirtschaft. Ich würde auch nicht von einem drohenden Zusammenbruch sprechen, aber die Weltwirtschaft durchlebt eine schwierige Zeit. Das Verständnis für die Regeln, die sie bislang gestützt haben, bröckelt. Und manchem scheint nicht bewusst zu sein, wie viel da auf dem Spiel steht. Ökonomen sollten deshalb keine Antidepressiva schlucken, sondern immer wieder deutlich machen, wie stark der Freihandel seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs weltweit den Wohlstand gemehrt hat. Die erfolgreiche Entwicklung Westeuropas und Japans, der Aufstieg von Schwellenländern wie Südkorea, aber auch der enorme Rückgang der Armut in China hängen alle damit zusammen.
Lars P. Feld
Der Professor für Wirtschaftspolitik (Jahrgang 1966) an der Universität Freiburg ...

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