Die Frauen der Cookinseln stehen im Fokus des Weltgebetstags

Mit dem Geräusch von Meereswellen hat am Freitag der ökumenische Gottesdienst anlässlich des Weltgebetstags der Frauen in der Pauluskirche begonnen. Dieses Jahr richtete sich der Blick auf die Frauen der Cookinseln im Südpazifik.  

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Der bunt zusammengewürfelte Frauenchor  | Foto: Heidi Rombach
Der bunt zusammengewürfelte Frauenchor Foto: Heidi Rombach
Frauen aus verschiedenen Kirchen und Konfessionen weltweit, insbesondere von den Cookinseln im Südpazifik, haben unter dem Motto "Kia orana" die Liturgie für den Weltgebetstag 2025 verfasst. Mit Liedern, Gebeten und Geschichten wurden in der Bonndorfer Pauluskirche auch die Schattenseiten angesprochen, die an die Unterdrückung der Maori-Kultur während der britischen Kolonialzeit erinnern sollen. "Kia orana" bedeutet in der Sprache Maori mehr als Hallo. Es steht für "Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt". Ziel des Weltgebetstags der Frauen ist, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. So entwickelte sich der Weltgebetstag zur größten Basisbewegung christlicher Frauen. 2025 fiel er auf den Tag vor dem Internationalen Frauentag (8. März).

Unter Begleitung eines Frauenchors, hauptsächlich aus Ewattingen kommend, der jährlich nur an diesem Gebetstag singt, fand das harmonische Treffen statt. Unter Leitung von Chorleiterin Sonja Vosseler sang der Chor unter anderem "Wunderbar geschaffen". Musikalische Begleitung gab es von Agnes Kech (Gitarre), Annette Rittner-Fischer (E-Piano) und Barbara Färber (Querflöte).

Christl Cray, Regina Steiert, Ines Hugel, Gertrud Rittner und Lore Pfendler bereicherten als Sprecherinnen den offiziellen Teil in der Kirche. Stadträtin Heidi Saddedine kümmerte sich um die Technik. Seit Bestehen der Seelsorgeeinheit findet die Veranstaltung abwechselnd in der evangelischen Pauluskirche Bonndorf und der katholischen St. Galluskirche in Ewattingen statt.

Agnes Baumgärtner (41) aus Ewattingen singt gerne im Chor, der sich jährlich neu zusammenfindet. "Hier werden schöne Lieder gesungen, was ich sehr schätze." Auch Karin Huber (80, Ewattingen) war früher bei der Ausrichtung des Weltgebetstags für Frauen aktiv dabei. "Heute war ich als Zuhörerin hier. Es war sehr schön. Mich berührten vor allem die Texte." Regina Steiert (73) aus Bonndorf schätzt das jährlich wechselnde Kennenlernen am Weltgebetstag der Frauen. Kirchengemeinderätin Christl Cray (Pauluskirche), eine Freundin, sprach sie im Vorjahr an, ob sie nicht Lust habe, an der Gestaltung der Messe mitzuwirken. Besonders die Gebete des Gottesdienstes sprachen sie an.

Marlene Kech (82, Ewattingen) erinnert sich an die Anfangsjahre im Kirchenbezirk vor 30 Jahren. Damals erfuhren die Frauen wenig Hilfe von der Kirche, sagt sie. Das habe sich mit Pfarrerin Ina Geib (Bonndorf) geändert. "Sie unterstützte uns bei den Vorbereitungen und brachte uns die jeweiligen Länder näher."

Der einzige Mann an diesem Weltgebetstag in Bonndorf war der 70-jährige Friedrich Lauble aus Bonndorf-Brunnadern. Er hatte von diesem Termin gelesen, der ihn neugierig machte. Besonders der Ablauf des Gottesdienstes sprach ihn an. Bis dato hatte er von den Schattenseiten der Cookinseln mit ihren 15.000 Bewohnerinnen und Bewohnern nichts gewusst. Umso beeindruckender fand er die Beiträge, die Zeugnis davon gaben, dass Missionare die Kultur der einheimischen Maori unterdrückten. Auch die Maori-Sprache war in der britischen Kolonialzeit nicht erlaubt. Heute mache die eigene Kultur die Inselbewohner stolz und sei überall erkennbar. Den Frauen der Cookinseln wurde die Kollekte des Gottesdienstes gewidmet.
Schlagworte: Regina Steiert, Karin Huber, Agnes Baumgärtner
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