Bankgeschäfte

Die Finanzaufsicht Bafin hilft, das richtige Konto für jeden zu finden

Gebühren und versteckte Kosten: Wer ein Girokonto eröffnen will, blickt angesichts der Fülle an Angeboten nicht immer durch. Die Finanzaufsicht hilft nun beim Vergleichen.  

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Rot markiert sind auf diesem Kontoauszug die Zinsen für den Dispokredit.  | Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Rot markiert sind auf diesem Kontoauszug die Zinsen für den Dispokredit. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa) 

Im Gebührendschungel der verschiedenen Kontomodelle bietet die Finanzaufsicht Bafin Verbraucherinnen und Verbrauchern neue Orientierung. An diesem Mittwoch (15. Januar) schaltet die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eine Website frei, auf der die Kosten und Leistungen aller Girokonten für Privatpersonen in Deutschland aufgeführt sind.

Wie hoch sind die monatlichen Gebühren für ein Girokonto? Gibt es eine Kreditkarte dazu und was kostet die? Wie hoch sind die Zinsen, wenn das Konto überzogen wird? Auf diese und weitere Fragen gibt es Antworten. 27 Vergleichskriterien sind für alle Kontomodelle eingepflegt. Enthalten sind laut Bafin fast 6.900 unterschiedliche Kontenmodelle von etwa 1.100 Anbietern.

Angebotsvergleich ohne Werbung

Mit wenigen Mausklicks können Nutzerinnen und Nutzer Merkmale für ihr Wunschkonto festlegen und bis zu drei Kontomodelle direkt miteinander vergleichen. Um ein Konto zu eröffnen, müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher dann an den jeweiligen Anbieter wenden. "Die Suchergebnisse werden neutral und werbefrei dargestellt", betont die Bafin. Der Kontenvergleich gebe "keine Empfehlung für ein Konto oder einen Anbieter", die Aufnahme von Angeboten sei "kein Bafin-Gütesiegel für Kontoanbieter oder deren Zahlungskonten, sondern gesetzlich vorgegeben".

Die Konditionen aller Banken vergleichen

Zusätzlich zu Girokonten führt der Bafin-Kontenvergleich Kontenmodelle für Minderjährige, Auszubildende, Studierende oder Menschen in Rente auf. Zudem sogenannte Basiskonten: Mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie hat in Deutschland seit dem 19. Juni 2016 jeder Bürger Anspruch auf ein Girokonto. Zuvor hatten es beispielsweise Menschen ohne festen Wohnsitz oder Flüchtlinge oft schwer, ein Konto zu eröffnen. Der Kontovergleich schaffe "Transparenz auf dem Girokontenmarkt", sagt Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD). Bundesverbraucherministerin Steffi Lemke (Grüne) wirbt: "Jeder kann mit dem Portal kostenlos und mit wenig Aufwand das Konto heraussuchen, das für ihn am besten passt." Thorsten Pötzsch, der im Direktorium der Bafin für Verbraucherschutz zuständig ist, ordnet ein: "Ohne Girokonto gibt es keinen Mietvertrag, keinen Gehaltseingang und keine Online-Bestellung. Der neue Bafin-Kontenvergleich sorgt dafür, dass alle Bürgerinnen und Bürger das für sie passende Konto einfach finden können."

Die Finanzexpertin Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband begrüßt die neue Plattform, mit der eine langjährige Forderung umgesetzt werde: "Mit der Vergleichswebsite können nun mehr als 80 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland endlich unabhängig die Kosten von Zahlungskonten vergleichen. Wer sein Konto zu teuer findet und ein neues Girokonto sucht, kann auf der Website die Konditionen aller Banken einfach vergleichen."

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