"Die Esel sind herzensgute Tiere"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Eselwanderführer Oliver Haury über seine Tiere und die Pläne für eine Tour mit Schülern aus Staufen.
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Wir, die Kinder der Klasse A4 der Thaddäus-Rinderle-Schule in Staufen, haben Mitte Mai mit unserer Klassenlehrerin Christiane Schmidt und unserem Schulsozialarbeiter Christoph Zacharias etwas ganz Besonderes vor: zweieinhalb Tage Klassenfahrt. Aber es wird nicht gefahren, sondern den Murgtalpfad entlang gewandert, und zwar – zusammen mit zwei Eseln und dem Eselwanderführer Oliver Haury. Am 25. Februar hat uns Oliver mit den zwei "kleinen Grauen" in der Schule besucht. Dabei haben wir ihm ganz viele Fragen gestellt, die Esel gestreichelt und herumgeführt.
Haury: Sie heißen Angelo und Paulina.
Zisch: Und wie alt sind die beiden?
Haury: Angelo ist 14 Jahre alt und Paulina ist zwölf Jahre alt.
Zisch: Wie alt können die Esel werden?
Haury: Sie können zwischen 40 und 50 Jahre alt werden.
Zisch: Haben Sie schon öfter Eselwanderungen gemacht?
Haury: Ich mache das schon seit vier Jahren und ich habe sicher schon 100 Wanderungen gemacht.
Zisch: Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Haury: Das ist eine längere Geschichte. Ich war schon als Kind sehr naturverbunden. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Chemielaboranten gemacht, weil mir irgendwann mal jemand erzählt hat, dass man die Natur besser begreifen kann, wenn man alles über Moleküle weiß. Danach habe ich noch eine Ausbildung zum Umwelttechniker gemacht und schließlich noch eine Zusatzausbildung zum Natur- und Landschaftsführer. Normale Wandertouren gibt es viele, aber zusammen mit Eseln eben nicht. So entstand das alles.
Zisch: Macht es Spaß, mit Kindern und Eseln zu arbeiten?
Haury: Ja klar, sonst würde ich das nicht machen. Die Esel sind so herzensgute Tiere und mit Kindern habe ich schon immer gern gearbeitet, zum Beispiel bei den Pfadfindern.
Zisch: Welche Route laufen wir denn?
Haury: Wir starten an der Hauensteiner Murgquelle im oberen Hotzenwald und laufen dann immer flussabwärts den Murgtalpfad. Ziel ist die Mündung der Murg in den Hochrhein. Ich kenne mich dort sehr gut aus, denn das ist sozusagen meine zweite Heimat dort.
Zisch: Wie viele Kilometer laufen wir?
Haury: Die Wegstrecke ist ziemlich genau 28 Kilometer lang.
Zisch: Wo übernachten wir?
Haury: In der ersten Nacht übernachten wir in einer Hütte in der Nähe der Murgquelle und in der zweiten Nacht schlafen wir in der Scheune eines Bauernhofes.
Zisch: Essen und Trinken ist bei so einer Wanderung ja auch sehr wichtig. Wie machen wir das?
Haury: Die Esel werden uns die nötigen Lebensmittel und Wasser in den Satteltaschen auf ihrem Rücken transportieren. Hier hat es auch noch Platz für andere Dinge, die wir brauchen. Auf dem Bauernhof können wir uns mit den hofeigenen Produkten versorgen und unterwegs können wir Wildkräuter sammeln und auch mal essbare Wurzeln ausgraben, die wir als Gemüse kochen können. Wir verhungern auf jeden Fall nicht. Wie wäre es mit einem Fichtennadeltee, den wir auf dem Lagerfeuer kochen? Oder einen leckeren Gewürztee?
Zisch: Machen wir die Eselwanderung auch bei schlechtem Wetter?
Haury: Wenn es ganz schlecht ist, also heftig stürmt und regnet, machen wir das nicht. Wechselhaftes Wetter macht uns nicht aus.
Zisch: Und wie machen wir das unterwegs mit der Toilette?
Haury: (lacht) Kennt ihr nicht die Buschtoilette?
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