Die ersten Griffe vom Pink-Floyd-Gitarristen gelernt
Nicolaus Wilhelm
Mi, 11. September 2024
Ettenheim
Besser hätte es nicht passen können: Nick Harper brillierte bei seinem Konzert in Gallaghers Nest. Doch wie es dort künftig weitergeht, können die Inhaber noch nicht sagen.
Nick Harper ist ein Künstler mit einer beeindruckenden musikalischen Abstammung. Er wuchs durch seinen berühmten Vater Roy Harper umgeben von Musikgrößen der 1960er-Jahre auf. Paul Simon, Keith Moon, Jimmy Page, Robert Plant oder David Gilmour gehörten zu seinem persönlichen Umfeld. Er begleitete seinen Vater bereits als Kind zu Aufnahmen in die berühmten Abbey Road Studios.
Wie Harper in seinen launigen Anekdoten am Sonntag kolportierte, brachte Pink Floyd Protagonist Gilmour ihm als Neunjährigem die ersten Gitarrengriffe bei. Inzwischen hat er sich als virtuoser Gitarrist und Songwriter einen Namen gemacht.
Seine Konzerte sind bekannt dafür, dass sie nicht nur musikalische Brillanz, sondern auch eine persönliche Note bieten, indem er die Geschichten hinter seinen Liedern teilt. Für Harpers Fähigkeit, sein Publikum mit auf eine Reise zu nehmen, bot Gallagher Nest den idealen Rahmen – sei es durch die Erzählung von Anekdoten oder durch die emotionale Tiefe seiner Musik. Das Konzert wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Neben neuen Stücken spielte Harper Klassiker aus seinem umfangreichen Repertoire und nutzte seine enorme Stimmgewalt, um das Publikum emotional zu fesseln. Er präsentierte vorab schon Stücke seines am Earth Day 2024 im Abbey Road Studio 2 vom Produzenten John Leckie (Radiohead, Muse) aufgenommenen Album "Earth Day Blue". Released wird das Album als CD und LP erst am 27. September.
Seine virtuose Gitarrentechnik beeindruckten die Zuhörer genauso wie seine leidenschaftliche Stimme. Dabei spannte Harper einen Bogen von kaskadenhaften, rhythmischen Gitarrenpassagen bis hin zu träumerischen, lyrischen Ausflügen, sehr gut vereint in seiner musikalischen Reminiszenz an David Gilmour in seiner Interpretation des Pink-Floyd-Titels "Shine on your crazy diamonds".
Nick Harper und Gallaghers Nest waren neudeutsch als absoluten "Match" zu bezeichnen oder es passte einfach wie die Faust aufs Auge. Die Nähe zum Publikum, die intime Atmosphäre, wie Harper es ausdrückte, ein Raum des Austausches und der Kommunikation, der positiven Begegnung, die in den schwierigen Zeiten so wichtig geworden ist. Ein wahres musikalisches Kleinod in unserer Region.
Umso wichtiger ist, dass Matt Woosey, der das "Nest" nächstes Jahr verlassen muss (die BZ berichtete), einen geeigneten Ersatz finden wird. Auf Nachfrage erklärt Woosey, dass er intensiv auf Suche ist und schon einige Ideen zur Überbrückung entwickelt hat. Man darf ihm kräftig die Daumen drücken, damit auch zukünftig solche außerordentliche Konzerterlebnisse stattfinden können.
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