Kaiserstuhlstraße
Die ehemalige Taxizentrale ist als Begegungsstätte für Flüchtlinge und Freiburger neu eröffnet worden
Freiburg hat einen neuen Ort der Begegnung für Menschen mit Fluchterfahrung: In der Kaiserstuhlstraße 14 im Stadtteil Brühl-Beurbarung hat am Donnerstag das „Kleidermagazin mit Nähwerkstatt“ eröffnet.
Anna Ebach & Hanna Strub
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Neben zwei Räumen mit mehreren Nähmaschinen und einem Stofflager gibt es auch eine Küche, die Raum für gemeinsames Kochen und Zusammensitzen bietet. Zur feierlichen Eröffnung gab’s arabische Leckereien.
"Wir machen alles zusammen und jeder lernt von jedem." Unter diesem Motto leitet Saba Renate Knödel die neue Begegnungsstätte in der ehemaligen Taxizentrale. "Sogar von Tiengen, Merzhausen und Wittnau kommen die Flüchtlinge hier her, um auch miteinander deutsch zu üben", berichtet Knödel begeistert. Die 14-jährige Yumna Rahhal aus der Flüchtlingsunterkunft nebenan kommt "vor allem gerne wegen des schnellen Internets". Sahar Peshmaf dagegen hat schon ihr Traumkleid vor Augen: "Ich möchte mir hier ein traditionelles syrisches Kleid nähen", erzählt die 30-Jährige aus Aleppo von ihrem Vorhaben.
Ursprünglich als reines Kleidermagazin geplant, sei man nach dem Rückgang des Flüchtlingsstroms von dieser Idee abgekommen, erklärt Knödel. Im Rahmen des Projekts "Gemeinsam in Vielfalt" des Landes Baden-Württemberg wurde stattdessen eine Begegnungsstätte für Menschen mit Fluchterfahrung und engagierten Freiburgern geschaffen.
"Es ist eine Schnittstelle von Flüchtlings- und Sozialhilfe entstanden", sagt Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach. Der Träger der Nähwerkstatt, die Vereinigung Freiburger Sozialarbeit, ist ein Zusammenschluss der Freiburger Wohlfahrtsverbände, des Studierendenwerks und der Stadt Freiburg. Neben Nähanfängern sind auch versierte Näher unter den Flüchtlingen. Der gelernte Schneider Abdulla Al Kattan repariert regelmäßig die Nähmaschinen, leistet Hilfestellung und gibt Tipps am Nähtisch.
In der Werkstatt gebe es zwar keinen Nähkurs, aber jeder lerne vom Erfahrungsschatz der anderen, erzählt Einrichtungsleiterin Knödel. Bei Kommunikations-Schwierigkeiten hilft Jabur Mohammed. Der Dolmetscher ist seit 20 Jahren in Freiburg und hilft bei der Vernetzung von Geflüchteten und Einheimischen.
Für die Arbeit sucht die Nähwerkstatt neben Sachspenden wie zum Beispiel Stoffen, Wolle und Nähutensilien vor allem noch textilaffine Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.
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