Die Dauerparker verhindern
Die Infrastruktur am Bahnhof Ringsheim wird erweitert. Neben Anlagen für Busse und mehr Barrierefreiheit stehen zusätzliche Parkplätze im Mittelpunkt.
Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber stellte bei der Gemeinderatssitzung zunächst das Erweiterungsprojekt noch einmal vor. Besonders hob er die Förderungen hervor. 313.000 Euro an "zuwendungsfähigen Kosten" habe das Infrastrukturprojekt. Davon können bis zu 75 Prozent bezuschusst werden.
"Erfahrungsgemäß wird dieser Betrag aber nicht ganz erreicht", merkte Weber an. Die Verwaltung rechne jedoch mit mindestens 220.000 bis 240.000 Euro Förderung vom Land. Vom Ortenaukreis wurde ein Zuschuss von maximal 40.000 Euro genehmigt.
Hinter den bereits bestehenden Parkplätzen neben der Straße "Im Stühlinger" sind knapp 30 weitere Parkplätze geplant. "Wir schaffen mehr Parkplätze. Das ist auch gut für die Anwohner", erklärte Weber. Dem stimmten auch die Ratsmitglieder zu. Allerdings gibt es auch Kritik – an Dauerparkern.
"Wir wollen ja die Pendler unterstützen", sagte Thomas Maurer (CDU). Die kostenlosen Parkplätze könnten aber auch von Touristen über mehrere Tage genutzt werden, etwa wenn sie vom Ringsheimer Bahnhof aus zum Europa-Park fahren würden. Weber verwies auf Urlaubsreisen mit dem Zug nach Paris, wo die Urlauber ihr Auto tagelang am Ringsheimer Bahnhof abstellen würden. Daher fand die Idee, perspektivisch für Dauerparker Parkgebühren zu verlangen, anklang im Ratsrund.
"Wir haben diese Fehlnutzung im Blick", beteuerte Weber. Er wies auch darauf hin, dass der Tourismus eine Haupteinnahmequelle für die Gemeinde sei. Die Einnahmen aus diesem Bereich würden wieder reinvestiert – etwa in den Mobilitätsknoten am Bahnhof. Das Reinvestieren sei wichtig, um eine gute Infrastruktur zu schaffen. Klar ist: Eine Bewirtschaftung der Parkplätze ist noch Zukunftsmusik. In der Ausschreibung für das Bauprojekt ist eine entsprechende Anlage nicht enthalten.
Daher gab es bei der Sitzung die Frage von Gemeinderätin Ruth Volz (SPD), ob bereits in den aktuellen Plänen an eine künftige Bewirtschaftung der Parkflächen gedacht werde. Volz hatte dabei etwa benötigte Leerrohre im Blick. Zu möglichen Parkgebühren für Langzeitparker meinte sie zudem: "So können wir ein bisschen Zubrot bekommen."
Datenkabel und Leerrohre würden bereits liegen, erklärte Weber auf Volz Anregung. Den Bauplanern werde man mit auf den Weg geben, "nichts zu verbauen", versicherte der Bürgermeister. Sollte mittelfristig ein Bezahlsystem kommen, werde es allerdings keine Schranken geben. Eventuell sei ein System mit automatischer Erfassung des Kennzeichens mit Kameras eine Option.
Gemeinderätin Caroline Hofstetter hatte in der Sitzung noch ein weiteres Anliegen: Ob es möglich sei, von den künftigen Parkplätzen kürzere Wege zum Bahnsteig einzurichten. Weber erklärte, das sei nicht Teil der Ausschreibung. Dafür müsse man erst Gespräche mit der Bahn führen, da deren Flächen betroffen wären. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass man hier eine gute Lösung finde.
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