Freiburg/Umland
Die CDU nominiert Klaus Schüle als Kandidaten für die Bundestagswahl im Wahlkreis 281
Sa, 21. September 2024, 16:58 Uhr
Freiburg
Die CDU hat im Wahlkreis 281 Klaus Schüle für die Bundestagswahl nominiert. Schüle gewann klar vor Sylvie Nantcha und Georg Dufner, seine Chancen auf Einzug ins Parlament sind aber begrenzt.
Am Ende der rund vierstündigen Sitzung steht es fest: Klaus Schüle ist der Kandidat der CDU für die Bundestagswahl im Wahlkreis 281 - ein Gebiet, das die Stadt Freiburg sowie zahlreiche Gemeinden im direkten Umland und am Kaiserstuhl umfasst. Schüle hatte sich mit 73,3 Prozent durchgesetzt gegen Sylvie Nantcha und Georg Dufner, die ihren Hut erst kurzfristig in den Ring geworfen hatten. Nantcha bekam 23,2 Prozent der Stimmen, Dufner blieben die übrigen 3,7 Prozent. Im Vorfeld war bereits herauszuhören gewesen, dass ein klarer Sieg des altbekannten Schüle kaum einen wundern würde.
Kritik an der "Blablabla-Politik"
Doch natürlich waren der Wahl die Bewerbungsreden vorangegangen. Viele Themenfelder waren allen dreien gemein: neue Lösungen für den Wohnungsmarkt, Abbau von Regulierungen, Klimapolitik, aber "mit Maß", Unterstützung für die Ukraine, Migrationspolitik. Notwendigkeit des neuen Stadtteils Dietenbach und des Stadttunnels für Freiburg sind Konsens unter den Kandidaten. Wie auch das mutmaßliche Scheitern der Regierung. "Es ist wichtig, dass wir die Ampel ablösen mit ihrer Blablabla-Politik", schloss Sylvie Nantcha.
Georg Dufner ist Unternehmensberater und das kam auch in seiner Rede durch - neben CDU-Standards ging es dem 45-Jährigen um das Heben von Potenzialen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz oder die Zähmung großer Digitalkonzerne auf dem europäischen Markt. Sylvie Nantcha saß schon im Freiburger Stadtrat und ist derzeit als Bundesvorsitzende von African Network of Germany in der Integrations- und Migrationspolitik tätig. Die 50-Jährige, die aus Kamerun stammt, baut einmal mehr auf ihr Profil als Konservative mit Migrationshintergrund: "Ich stehe für die Integration neuer Bevölkerungsgruppen, aber auch für christdemokratische Werte", erklärt sie den 150 Wahlberechtigten. In der anschließenden Fragerunde ist das Interesse an ihren Standpunkten deutlich größer als zuvor bei Dufner.
Wahlrechtsreform bringt Nachteile für Freiburger CDU
Klaus Schüle schwört die CDU ein auf eine schwierige Zeit. "Einfache Lösungen gibt es nicht"." Er will, dass Deutschland ein Einwanderungsland bleibt, aber auch die Polizei schlagkräftig ausrüsten, das sei man den Bürgern nach Taten wie in Solingen schuldig. Mit Technologieoffenheit und Wettbewerb lasse sich mehr für den Klimaschutz tun als mit Vorschriften und Verboten, erklärt Schüle. Und ja, die Abschaltung der Kernkraftwerke sei ein Fehler gewesen. Der 60-Jährige erhält viel Applaus, dämpft die Laune seiner Parteifreunde dann aber: "Es kann sein, dass wir den Wahlkreis gewinnen, aber nicht in den Bundestag einziehen". Denn seit der Wahlreform bekommen Wahlkreissieger mit schlechten Ergebnissen nicht sicher einen Platz im Bundestag - und die Ergebnisse der CDU in Freiburg sind traditionell schlechter als die in anderen Kreisen. Und so konstatierte auch Freiburgs ehemaliger Erster Bürgermeister Otto Neideck, angesichts der schlechten Chancen sei es "bewundernswert, mit welchem Engagement die drei Bewerber antreten".
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