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"Die Arbeit am Patienten ist immer aufregend"

ZISCH-INTERVIEW mit Goran Marjanovic, Chirurg an der Freiburger Uniklinik, der seinen Beruf jedem empfehlen würde.  

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Goran Marjanovic   | Foto: Privat
Goran Marjanovic Foto: Privat

Zisch-Reporter Adrian Marjanovic aus der Klasse 4a der Markgrafenschule in Freiburg-Tiengen hat seinen Vater, den Chirurgen Professor Goran Marjanovic, zu seiner Arbeit in der Chirurgie der Uniklinik Freiburg interviewt.

Zisch: Warum wollten Sie diesen Beruf erlernen?
Marjanovic: Ich wollte diesen Beruf erlernen, weil man sehr viel mit Menschen zusammenarbeiten kann. Außerdem ist es mir immer sehr wichtig gewesen, Menschen helfen zu können. Der Beruf ist in der Gesellschaft sehr angesehen und man hat viele Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln. Man muss nicht nur im Krankenhaus arbeiten, sondern kann seine eigene Praxis aufmachen. Damit unterscheiden sich die Verdienstmöglichkeiten sehr stark.
Zisch: Wie wurden Sie zum Oberarzt?
Marjanovic: Am Anfang fängt man als Assistenzarzt an und hat sehr viele Aufgaben in der Patientenbetreuung zu erledigen: Patienten untersuchen, Blut abnehmen, weitere Untersuchungen anmelden und Briefe schreiben. In der Chirurgie lernt man dann operieren und wird Facharzt. Das heißt, man darf Operationen alleine machen. Die nächste Stufe ist der Oberarzt, der die komplette Verantwortung für einen bestimmten Bereich hat.
Zisch: Was war die schwierigste Operation bisher und warum?
Marjanovic: Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Jede Operation hat bestimmte Schritte, die schwierig sind und eine hohe Konzentration erfordern. Natürlich gibt es emotional gesehen Herausforderungen – etwa Operationen bei Kindern, bei nahen Angehörigen oder auch Operationen, bei denen man weiß, dass der Patient keine guten Chancen hat, zu überleben.
Zisch: Wie ist es für Sie, nachts zu arbeiten? Ich habe gehört, Sie haben Kinder?
Marjanovic: Chirurgen sind es gewohnt, lange und ausdauernd zu arbeiten. Die Arbeit am Patienten ist immer aufregend, sodass wir auch nachts konzentriert operieren können. Tagsüber operieren wir viel lieber, aber Krankheiten kennen keinen Feierabend. Leider sieht man seine Familie nicht häufig. Alle Familienmitglieder eines Chirurgen sind gewissermaßen selbst kleine Chirurgen. Das heißt, meine Frau und Söhne sind Stress gewissermaßen gewohnt.
Zisch: Was war das schönste Erlebnis bei Ihrer Arbeit?
Marjanovic: Diese Frage ist auch nicht leicht zu beantworten, weil eigentlich die ganze Arbeit am Patienten Spaß macht. Besonders schön ist es, wenn man Patienten mit einer Operation heilen konnte und sie glücklich nach Hause gehen. Aus diesem Grund würde ich diesen Beruf immer wieder wählen und jedem empfehlen.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. März 2018: PDF-Version herunterladen

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