Die AfD legt in Lahr und Umland mächtig zu

CDU und AfD sind in Lahr, Ettenheim und im Umland die Gewinner bei der Bundestagswahl. Die Ampel-Parteien hingegen müssen deutlich Einbußen hinnehmen.  

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Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zählen in Lahr die Stimmen aus. Foto: Endrik Baublies
Lahr

Die Gewinner: Erstmals hat die AfD bei einer Wahl in Lahr die meisten Stimmen erhalten – und das deutlich. Bei den Zweitstimmen hat die Rechtsaußen-Partei ihr Ergebnis im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt. Die CDU holte zwar einen Prozentpunkt mehr im Vergleich zur letzten Wahl, kann vor diesem Hintergrund aber sicher nicht als Gewinner gelten. Anders sieht es bei der Linken aus: Sie verdoppelte ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl vor viereinhalb Jahren.
Die Verlierer: 2021 hatte die SPD in der Stadt Lahr noch hauchdünn die meisten Stimmen erhalten. Nun sind die Sozialdemokraten eingebrochen. Am Ende reichte es mit zehn Prozentpunkten weniger nur noch für Platz drei. Auch bei den Grünen zeigt der Trend nach unten. Sie büßten vier Prozentpunkte ein, schafften es nicht mehr in den zweistelligen Bereich. Deutlich eingebüßt hat auch die FDP, die in Lahr statt einem zweistelligen Ergebnis wie 2021 unter fünf Prozent blieb.
Besonderes: Die AfD liegt in Lahr auch bei den Erststimmen auf Platz eins. Michael Blos erhielt 31,5 Prozent und lag damit in Lahr knapp vor Wahlkreis-Sieger Yannick Bury (29,3 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam in Lahr aus dem Stand auf gut fünf Prozent. Auffällig ist die Lahrer Wahlkarte, die eine Zweiteilung zeigt: Während die AfD im westlichen Teil der Stadt inklusive der westlichen Stadtteile vorn liegt, hat die CDU den östlichen Bereich für sich entschieden. Im Wahlbezirk Dinglingen-Ost 5 holte die AfD 61 Prozent der Stimmen.

Ettenheim

Die Gewinner: Wieder die stärkste Kraft bleibt die CDU. Nach einem Tief vor vier Jahren vereint sie diesmal 33 Prozent auf sich. Zweitstärkste Kraft ist die AfD, die ihr Ergebnis mehr als verdoppeln kann und von 8,9 Prozent auf 19,2 Prozent springt.
Die Verlierer: Dem Bundestrend folgend kann die SPD in Ettenheim nicht punkten, sondern muss große Verluste hinnehmen. Lag man bei der vergangenen Wahl noch bei knapp 24 Prozent, stimmen diesmal nur 15,1 Prozent für die bisherige Kanzlerpartei. Deutliche Verluste muss auch die FDP hinnehmen, die 8,7 Prozentpunkte verliert und nur noch auf 5,3 Prozent kommt.
Besonderes: Ein Kopf an Kopfrennen gibt es in Wahlbezirk sieben. Yannick Bury, der sich sonst in allen Ettenheimer Bezirken durchsetzte, liegt hier bei den Erststimmen nur gleichauf mit Michael Blos von der AfD (beide 32,34 Prozent).

Schuttertal

Die Gewinner: In Schuttertal landet die CDU klar auf Platz 1 und schießt mit 47,98 Prozent (2021: 38 Prozent) weit über das Bundesergebnis hinaus. Die AfD holt sich indessen dem Trend folgend Platz 2, wenn auch mit weniger Prozentpunkten als dem Bundesdurchschnitt (15,1 Prozent).

Die Verlierer: Die SPD büßt fast die Hälfte der Stimmen ein und sackt auf 11 Prozent herunter von rund 20,3 Prozent bei der Wahl 2021. Große Verluste auch für die FDP: 4,55 Prozent der Wähler gaben ihr die Zweitstimme. 2021 waren es noch 12,9 Prozent. Die Grünen verschlechtern sich ebenso, aber nicht so stark: Sie sinken ab auf 8,11 Prozent; 2021 holten sie noch 11,9 Prozent.

Besonderes: Das Ergebnis der Linken bleibt unter dem Niveau des Bundesdurchschnitts mit 3,89 Prozent (2021: 1,7 Prozent).

Kappel-Grafenhausen

Die Gewinner: Wieder nach oben geht es für die CDU. 8,2 Prozentpunkte sammelt sie im Vergleich zu vor vier Jahren und landet diesmal bei 36 Prozent und hat damit ein besseres Ergebnis als im Bundestrend. Deutlich zulegen kann auch die AfD, die auf 19,9 Prozent kommt und damit mehr als zehn Prozentpunkte zulegt.
Die Verlierer: Die Ampelkoalition konnte nicht überzeugen. Die SPD kommt nur noch auf 14,1 Prozent, die Grünen sogar nur auf 9,4 Prozent und haben damit ein weitaus schlechteres Ergebnis als bundesweit. Auch die FDP muss diesmal herbe Verluste hinnehmen und kommt nur noch auf 4,6 Prozent (12,8 im Jahr 2021).
Besonderes: Deutlich durchsetzen kann sich CDU-Kandidat Yannik Bury. 43,48 Prozent der Erststimmen vereint er auf sich. Lediglich 17,98 Prozent gehen an SPD-Kandidat Johannes Fechner, der damit sogar hinter Michael Blos (AfD, 19,31) liegt.

Seelbach

Die Gewinner: Nachdem die CDU bei der Wahl 2021 Verluste in Seelbach verkraften musste, hat sie nun wieder deutlich von 28,1 auf 37,3 Prozent zugelegt. Noch stärker gestiegen ist der Anteil der AfD-Wähler, dieser hat sich mehr als verdoppelt von 8,1 Prozent (2021) auf 18,2 Prozent.
Die Verlierer: Deutliche Einbußen haben in Seelbach SPD, Grüne und FDP zu verzeichnen. Die SPD hat 8,4 Prozentpunkte verloren, sie hat 16,2 Prozent der Stimmen erhalten. Die Grünen sind von 17,1 Prozent (2021) auf 11,8 Prozent abgefallen. Die FDP, die 2021 noch 13 Prozent der Stimmen erhielt, liegt bei lediglich 4,9 Prozent.
Besonderes: Yannick Bury (CDU) sicherte sich 42,4 Prozent der Erststimmen in Seelbach. Damit ist sein persönliches Ergebnis stärker als das der CDU bei den Zweitstimmen.

Friesenheim

Die Gewinner: Die CDU hat in Friesenheim die meisten Stimmen erhalten – und sie hat mit 33,7 Prozent besser abgeschnitten als 2017, als sie 27,6 Prozent der Friesenheimer Stimmen einholte. Mehr als verdoppelt hat die AfD ihr Ergebnis in Friesenheim. 2021 kam die Partei noch auf 9,5 Prozent der Stimmen, nun sind es 21,75. Die Linke hat in Friesenheim 5,1 Prozent der Stimmen erhalten und damit ihr Ergebnis um 2,3 Prozentpunkte verbessert.
Die Verlierer: Größter Verlierer ist in Friesenheim die SPD. Reichte es 2021 noch für 22,6 Prozent der Stimmen, sind es nun nur noch knapp 14 Prozent. Auch die Grünen haben fast vier Prozentpunkte verloren und liegen nun bei 10,3 Prozent.
Besonderes: Wie schon 2021 schneidet CDU-Kandidat Yannick Bury bei den Erststimmen (39 Prozent) in Friesenheim besser ab als seine Partei bei den Zweitstimmen.

Schwanau

Die Gewinner: Die AfD hat ihr Ergebnis gegenüber der Wahl 2021 von 12,3 auf 24,6 Prozent verdoppelt. Die CDU kann den ersten Platz belegen (30,7 Prozent). Im Vergleich zu 2021 haben die Christdemokraten rund sieben Prozentpunkte dazugewonnen.

Die Verlierer: Die SPD stürzt auch in Schwanau ab, nämlich um rund neun Prozentpunkte auf 15,2 Prozent. 2021 holte sie noch 23,9 Prozent. Die Grünen verlieren vier Prozentpunkte und landen bei 10,1 Prozent.

Besonderes: Die Direktkandidatin der Grünen, Susanne Floss, schneidet schlechter ab als ihre Partei. Sie erhält 8,1 Prozent der Erststimmen, während die Partei rund zehn Prozent der Zweitstimmen bekommt.

Meissenheim

Die Gewinner: Die Nase vorne hat die CDU auch in Meißenheim mit 31,9 Prozent. Sie kann ihr Ergebnis vernehmbar verbessern (2021: 23,7 Prozent). Mit etwas Abstand folgt ihr die AfD mit 22,1 Prozent auf Platz 2. Sie verbessert ihr Ergebnis damit deutlich von 9,4 Prozent bei der Bundestagswahl 2021.

Die Verlierer: Die SPD verliert auch in der Riedgemeinde. Sie holt 16,3 Prozent, also rund zehn Prozentpunkte weniger Stimmen als bei der Wahl 2021.

Besonderes: Johannes Fechner (SPD) überholt mit seinen Erststimmen (20,9 Prozent) das Ergebnis seiner Partei (16,3 Prozent). Die Linke holt 5,37 Prozent, nachdem sie 2021 ein geringes Ergebnis eingefahren hat (2,6).

Rust

Die Gewinner: Dem Bundestrend folgend legt die CDU zu und liegt klar auf Platz 1 mit 35,1 Prozent im Vergleich zu 27,1 Prozent 2021. Den zweiten Rang sichert sich die AfD mit 23,25 Prozent und kann ihr Ergebnis so mehr als verdoppeln (2021: 10,2).
Die Verlierer: Beinahe halbiert hat sich das Ergebnis der SPD. Waren es 2021 noch 25,2 Prozent, so holt die Kanzlerpartei diesmal nur noch 13,9 Prozent. Auch die FDP muss starke Verluste hinnehmen und kommt nur noch auf 5 Prozent (2021: 14 Prozent).
Besonderes: Unter dem Bundestrend bleibt die Linke, die in Rust lediglich 5,42 Prozent erreicht. Deutlich unter der 5-Prozent-Marke bleibt das BSW.

Ringsheim

Die Gewinner: Weiterhin stärkste Kraft bleibt in Ringsheim die CDU. 5,5 Prozentpunkte kann sie im Vergleich zu 2021 zulegen und landet diesmal bei 36 Prozent. Mehr als verdoppeln kann die AfD ihr Ergebnis und erreicht nun 16,28 Prozent.
Die Verlierer: SPD, Grüne und FDP müssen erhebliche Einbußen im Vergleich zu 2021 hinnehmen. So reicht es für die SPD nur noch zu 13,75 Prozent. Sie liegt damit noch unter dem Bundestrend. Die Grünen kommen auf 11,78 Prozent, während die FDP bei 5,8 Prozent liegt.
Besonderes: Verdoppelt hat die Linke ihr Ergebnis. 6,3 Prozent geben für sie ihre Stimme ab.

Mahlberg

Die Gewinner: Die meisten Stimmen vereinigt die CDU auch in Mahlberg. Zwar bleibt sie mit 29,4 Prozent unter der 30er-Marke, kann sich aber um sechs Prozentpunkte verbessern. Auch die AfD legt deutlich zu und landet am Ende bei 25,5 Prozent.
Die Verlierer: Knapp zehn Prozentpunkte liegt die SPD unter ihrem Ergebnis von 2021 und landet nur noch bei 14,8 Prozent. Die Grünen verlieren fünf Prozentpunkte im Vergleich zu 2021 und landen bei 9,8 Prozent. Auch die FDP verliert deutlich.
Besonderes: Auf 5 Prozent kommt das BSW in Mahlberg und fährt damit sein bestes Ergebnis im Wahlkreis 283 Emmedingen-Lahr ein.

Kippenheim

Die Gewinner: Den größten absoluten Stimmenzuwachs bei den Zweitstimmen erlebt die AfD mit einem Sprung von 11,4 auf 23 Prozent. Die CDU verbessert sich von 23 auf 30 Prozent. Das BSW holt in Kippenheim aus dem Stand 4,6 Prozent, die Linke verbessert ihr Ergebnis von 2021 von 2,5 auf nun 5,3 Prozent.
Die Verlierer: Die SPD verliert nahezu zehn Prozentpunkte auf nun 16,2 Prozent, die FDP ebenso. Für sie ging es von 14,1 Prozent auf nun 4,7 Prozent abwärts. Die Grünen verlieren moderat von 13,8 auf 10,1 Prozent.
Besonderes: Relativ gut schneidet Christina Hesse (Freie Wähler) bei den Erststimmen ab. Sie holt 4,5 Prozent und liegt damit knapp vor den Kandidaten der Linken und der FDP.
Schlagworte: Yannick Bury, Michael Blos, Johannes Fechner
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Von Philipp Peters, Markus Zimmermann, Bastian Bernhardt, Michael Sträter, Ulrike Sträter, Mark Alexander, Ulrike Derndinger, Benedikt Hecht