Gedichte
Dichterin Cornelia Boese: "Reime können wie Musik in Worten klingen"
Ein Interview mit der Dichterin Cornelia Boese, die jüngst ein Buch mit Märchen der Gebrüder Grimm in Gedichtform veröffentlicht hat, über lustige, schwierige und besonders lange Reime
Mo, 10. Jan 2022, 8:57 Uhr
Neues für Kinder
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
BZ: Was mögen Sie an Reimen?
Boese: Reime können tanzen, singen – wie Musik in Worten klingen!
BZ: Oh, Sie antworten ja sogar in Reimen!
Boese: Außer Tagebuch im Geheimen schreibe ich jeden Text in Reimen.
BZ: Denken Sie manchmal auch in Reimen?
Boese: Tagsüber, wenn ich wach bin, kaum, doch manchmal reime ich nachts im Traum.
BZ: Waren Sie schon als Kind Dichterin?
Boese: Oh ja, ich konnte mich mit neun
als Autorin in der Zeitung freu’n: Da wurde erstmals ein Gedicht von "Conni B." veröffentlicht.
BZ: Mögen Sie lieber lange oder kurze Gedichte?
Boese: Ich mag es, an längeren Texten zu feilen. Mein längstes Gedicht hat 1000 Zeilen!
BZ: Wer ist Ihre Lieblingsdichterin oder ihr Lieblingsdichter?
Boese: Wenn ich nur einen nennen soll,
dann find ich Erich Kästner toll!
BZ: Was ist Ihr Lieblings-Kurzgedicht?
Boese: "Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!" – von Erich Kästner.
BZ: Was ist das Wichtigste beim Dichten?
Boese: Wunderbare Worte wählen,
Reime finden, Silben zählen.
BZ: Wovon handelt Ihr bislang verrücktestes Gedicht?
Boese: Ein Weihnachtsreim mit vielen X, da findet man so leicht ja nix:
"Sechs Boxer büxen aus aus Bayern, um X-mas in New York zu feiern."
BZ: Auf welche Worte ist es besonders schwer zu reimen?
Boese: Auf Zahlen, wie zum Beispiel 20, da reimt sich "fand sich" oder "ranzig".
BZ: Auf welchen Reim sind Sie besonders stolz?
Boese: Auf den, der aussagt, wer ich bin: Souffleuse Boese, Dichterin!
BZ: Wann fallen Ihnen die besten Verse ein?
Boese: Ich dichte beim Spazierengehen, im Zug, beim Aus-dem-Fenster-Sehen, beim Kanufahren auf dem Main – mein Kopf muss in Bewegung sein!
BZ: Was machen Sie, wenn Ihnen nichts einfällt?
Boese: Ich gehe raus in die Natur
und suche eine neue Spur.
BZ: In Ihrem neuen Buch "Und wenn er nicht gestorben ist, kann’s sein, dass er sie heut noch küsst" erzählen Sie Märchen der Gebrüder Grimm in Reimen. Haben Sie eine Lieblingsstelle?
Boese: Ich habe drei. Sagt ihr geschwind, aus welchen Märchen sie wohl sind?!
"Die Räuber werden wir vergraulen:
Wir fauchen, brüllen, kräh’n und jaulen!"
"Die Magd letztendlich rupfte nun
das hundert Jahre alte Huhn."
"Ich hab’ ein hochbegabtes Kind.
Aus Stroh wird Gold, wenn Ida spinnt!"
BZ: Und noch ein Tipp für junge Dichter?
Boese: Bücher lesen, Briefe schreiben,
kreativ und kindlich bleiben!
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ